Der Hamburger Schriftsteller Saša Stanišić hatte am 10. November 2021 – dem 262. Geburtstag Friedrich Schillers – den Schillerpreis der Stadt Marbach am Neckar in der Stadthalle Schillerhöhe entgegennehmen dürfen.

Dieser Preis wurde anlässlich des 200. Geburtstages Schillers ins Leben gerufen und wird alle zwei Jahre verliehen. Ursprünglich war es eine Auszeichnung für hervorragende Arbeit auf dem Gebiet der Landeskunde Württembergs. So sollte der berühmte Marbacher geehrt werden. Im Schillerjahr 2009 wurden die Kriterien erweitert und den Preis erhalten seitdem Persönlichkeiten, die im Leben und Wirken der Denktradition Schillers verpflichtet sind.

Dem Schriftsteller Saša Stanišić wird Bürgermeister Jan Trost den mit 10.000 Euro dotierten Preis überreichen, die Laudatio hält Andreas Platthaus, Journalist, Autor und Redakteur der FAZ.

Als Kriegsflüchtling kam der Vierzehnjährige mit seinen Eltern 1992 nach Heidelberg und lernte die deutsche Sprache auch mit Literatur von Kafka, Brecht, Eichendorff und Hölderlin. Nach dem Abitur studierte er „Deutsch als Fremdsprache“ und „Slavistik“. Ein Zweitstudium am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig hängte er noch daran. Heute lebt er in Hamburg.

Der Autor hat schon zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. Den ersten erhielt er schon für seine Magisterarbeit 2004 über den österreichischen Autor Wolf Haas. Für den Roman „Herkunft“, der durch autobiografische Erlebnisse geprägt wird, erhielt er 2019 auf der Frankfurter Buchmesse den Deutschen Buchpreis, den Hans-Fallada-Preis 2020, den Eichendorff-Literaturpreis 2020 und stellvertretend für sein Gesamtwerk den Usedomer Literaturpreis 2020. Seit 2015 ist Stanišić Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg und im PEN-Zentrum Deutschland.

Den Schillerpreis wird Saša Stanišić als erster Schriftsteller erhalten. In der Jurybegründung wird hervorgehoben, dass der Hamburger sich als origineller Grenzgänger zwischen Fantasie und Konvention erweist und seine Stimme prägend in den aktuellen und gesellschaftspolitischen Debatten sei.