Abdulrazak Gurnah heißt der Literaturnobelpreisträger des Jahres 2021. Das verkündete die Schwedische Akademie in Stockholm am 7. Oktober für viele unerwartet. Der tansanische Schriftsteller wurde am 20.Dezember 1948 auf Sansibar geboren und lebt seit seiner Studienzeit in Großbritannien.
Gurnah hat mehrere Romane geschrieben. Sein Blick richtet sich dabei hauptsächlich auf Themen, die mit Kolonialismus, Rassismus, Ausgrenzung und Diskriminierung zu tun haben. Der letzte veröffentlichte Roman „Afterlives“ erschien 2020 bei Bloomsbury und handelt von den Aufständen im heutigen Tansania gegen die deutsche Kolonialherrschaft, die von 1890 bis 1918 dauerte.
Das Nobelpreiskomite schreibt in seinem Urteil, Abdulrazak Gurnah werde ausgezeichnet „für sein kompromissloses und mitfühlendes Durchdringen der Auswirkungen des Kolonialismus und des Schicksals des Flüchtlings in der Kluft zwischen Kulturen und Kontinenten.“
Bemerkenswert ist, dass seine Werke seit 2006 nicht mehr ins Deutsche übersetzt werden. Der letzte übersetzte Roman heißt „Die Abtrünnigen“ und erschien 2006 im Berlin Verlag.
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