Vom Betonwerker zum Familienbetrieb
Landrat gratuliert Karl-Heinz Olbrich zu 30 Jahren Selbstständigkeit
Wo bis in die 1990er Jahre Beton hergestellt worden ist, beschäftigt Olbrich-Line heute 50 Mitarbeiter. Im Stendaler Ortsteil Staats hat Karl-Heinz Olbrich eine Erfolgsgeschichte geschrieben – vom Betonwerker zum inhabergeführten Familienbetrieb. Am 15. November feierte er 30 Jahre Selbstständigkeit, wozu Patrick Puhlmann gratulierte. Der Landrat nutzte zudem den Anlass, um einen Blick hinter die Kulissen zu werfen und sich über die Marktsituation zu informieren.

Beim Betriebsrundgang mit Landrat Patrick Puhlmann (links) und Karl-Heinz Olbrich.©Stefan Rühling
Landkreis Stendal
„Wenn die Wirtschaft schwächelt, merken wir das an der Palette“, sagte Olbrich. Etwa 70 Prozent seines Geschäfts macht der heute 68-Jährige mit der Reparatur und dem Vertrieb der praktischen Holzunterlagen für den Warentransport. Dabei fing alles noch ganz anders an: Im Jahr 1995 wagte Karl-Heinz Olbrich, zuvor im Staatser Betonwerk tätig, den Schritt in die Selbstständigkeit. Wie er dem Landrat berichtete, begann er mit einem Transporter und war zunächst im Stückgutgeschäft unterwegs. Erst drei Jahre später sattelte der Firmeninhaber auf einen LKW um. Zur Jahrtausendwende erweiterte Olbrich seine Flotte und stellte erste Mitarbeiter ein. So nahm die Entwicklung weiter seinen Lauf: 2005 folgte der Umzug des Firmensitzes aus dem privaten Wohnhaus auf das Gelände des ehemaligen Betonwerks in Staats. Im selben Jahr wurde das Geschäftsfeld um den Paletten-Service erweitertet. Dieser entwickelte sich schnell zum Hauptstandbein. Um die eine Million Paletten verlassen heute pro Jahr das Firmengelände.
Mittlerweile umfasst das Unternehmen 15 LKW, die zu 90 Prozent mit Aufträgen aus der Region um Gardelegen und Stendal ausgelastet sind.
„Im Palettengeschäft ist unser Vorteil, dass wir aufgrund der eigenen Fahrzeugflotte flexibel und schnell liefern können“, berichtete Susann Olbrich, die seit 20 Jahren im Familienbetrieb tätig ist. Sie tritt nun nach und nach in die Fußstapfen ihres Vaters, der weiterhin aktiv mitarbeitet und seine langjährige Erfahrung einbringt. „Wenn Not am Mann ist, sitzt er aber noch heute selbst auf dem LKW“, erklärte Susann Olbrich mit einem Schmunzeln auf den Lippen weiter. Sie führt das Unternehmen mittlerweile gemeinsam mit Karl-Heinz Olbrich und Steffen Schulze. Der Betriebsleiter gehört seit Mitte 2023 zum Team.
Karl-Heinz Olbrich und Steffen Schulze führten Patrick Puhlmann und Ortsbürgermeister Andreas Hoenke über das Firmengelände und erläuterte dabei das aktuelle Tätigkeitsfeld, die unterschiedlichen Anforderungen an Paletten und die Auswirkungen der aktuellen Krise im Bausektor. „Die Bauwirtschaft ist ein großer Kunde. Wenn diese lahmt, bekommen wir das als erstes zu spüren, da zur Auslieferung von Material weniger Paletten benötigt werden“, so Schulze.
Die Auftragslage sei derzeit gut. „Wir wissen aber alle nicht, was die Zukunft bringt“, ergänzte der Betriebsleiter. Derzeit wäre der Bedarf nach zusätzlichen Arbeitskräften sogar gegeben, doch mit Blick in die Zukunft sind keine Einstellungen geplant. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kommen überwiegend aus der Region, sind das Herzstück unseres Erfolgs. Ein familiäres Miteinander und sichere Arbeitsplätze stehen für uns an erster Stelle“, betont Susann Olbrich.“, betonte Susann Olbrich.
Stillstand gibt es trotzdem nicht. Auf dem gut fünf Hektar großen Firmengelände plant Olbrich-Line die Errichtung eines Schleppdachs und es soll auch weiterhin in moderne Technik zur Entlastung der Mitarbeiter in der Reparatur von Paletten investiert werden. „In der heutigen Zeit 30 Jahre zu bestehen, zeugt von einer Wandlungsfähigkeit, um Finanzkrisen und alles, was es in den letzten Jahren gab, zu überstehen“, sagte der Landrat und würdigte die mitarbeiterorientierte Einstellung der Familie Olbrich. „Hier werden sich aber auch Gedanken über die Zukunft gemacht, wie ein Logistikunternehmen mit mehreren Standbeinen in zehn bis 15 Jahren aussehen kann, um den Betrieb weiterhin erfolgreich zu führen“, beschrieb Puhlmann das offensichtliche Erfolgsgeheimnis.