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„Gift? Ja, Gift. Das Gift des Politischen. Ein Titel, der merkwürdig klingt für eine politische Biografie. Erst recht bei einer Frau, die ihren 75. Geburtstag bereits gefeiert hat und radikale Tendenzen, gleich welcher Form, nie direkt zu ihrem politischen und menschlichen Repertoire gezählt hat. Heute bin ich allerdings weit radikaler und konsequenter im Denken als vor 30 Jahren. Und mein Blick auf die Politik ist schärfer denn je. Deshalb steht im Titel dieses Buches das Wort: Gift.“ Mit diesen Worten beginnt Rita Süssmuth ihr Buch „Das Gift des Politischen“, in dem sie mehr Mut in der Politik fordert. Die streitbare Grande Dame ist davon überzeugt, dass die Politik aufgrund ihrer Intransparenz und Verlogenheit „vergiftet“ sei und durch unmutige Intransparenz statt Offenheit für Misstrauen in der Gesellschaft sorgen würde. Daher, so Rita Süssmuth, sei eine „Maulwurf-Strategie“ notwendig: Um Ziele durchsetzen zu können, müsste „unter der Erde“ gearbeitet werden. Mit anderen Worten: Offizielle Anerkennung der Niederlage, unterschwellig weiterer Kampf unter anderem für die Rechte von Frauen. Aber dafür fehlt den Politikern der Mut, schlussfolgert Rita Süssmuth und fordert Konsequenzen.
Verlag Droemer & Knaur, Hardcover, 19,90 Euro, ISBN: 9783423280433, erschienen 2015