
Shanghai-Geschichten. Die jüdische Flucht nach China
Mehr als 15.000 Juden sind kurz vor Beginn des Zweiten Weltkrieges nach Shanghai geflohen. Shanghai war der letzte Ort, den jüdische Flüchtlinge vor der drohenden Vernichtung durch die Nazis unter oft abenteuerlichen Umständen erreichen konnten. Ihr Leben im Exil, auch nachdem die Japaner für sie ein Ghetto im Stadtteil Hongkou errichteten, verlief unter unglaublichen Entbehrungen und oftmals menschenunwürdigen Bedingungen. Doch half dieses Exil, Leben zu retten. Nach mehr als acht Jahren Überlebenskampf kehrten im Juli 1947 nahezu 650 Exilanten nach Mitteleuropa zurück. Lange Zeit haben die „Shanghaier“ über ihr Exilschicksal geschwiegen. Es ist dem amerikanischen Historiker Steve Hochstadt – seine Großeltern aus Wien lebten zehn Jahre in Shanghai – zu danken, die ehemaligen Shanghai-Flüchtlinge und ihre Kinder zum Erinnern und Sprechen gebracht zu haben. Aus mehr als 100 Interviews hat er zwölf Erzähler ausgewählt, deren Äußerungen er authentisch wiedergibt.
Herausgeber: Hentrich und Hentrich Verlag Berlin
Erschienen am 1. Juni 2007
Sprache: Deutsch
Gebundene Ausgabe: 260 Seiten
Preis: 39,95 Euro
ISBN-13: 978-3938485507
Steve Hochstadt, geboren am 30. August 1948, ist Professor für Geschichte am Illinois College (USA). 2007 erschien von ihm Shanghai-Geschichten. Die jüdische Flucht nach China.
Seine aus Deutschland stammende, jüdische Großmutter entkam dem Holocaust, indem sie nach Shanghai auswanderte. Durch ihr Schicksal wurde das Interesse für jüdische Auswanderer nach Asien geweckt. Er führte Interviews mit über 100 ehemaligen Personen, die nach Shanghai geflohen waren und heute in den USA und Europa leben. Aufbauend auf seine Studien verfasste er zahlreiche Bücher über den Holocaust und insbesondere über die Jüdischen Flüchtlinge in Asien. Zudem ist Hochstadt Mitglied des Sino-Judaic Institute, einer NGO mit dem Ziel gemeinschaftlicher Zusammenarbeit in kulturellen und geschichtlichen Bereichen zwischen Chinesen und Juden.