Der weiße Fleck
Niemand möchte sich rassistisch verhalten. Viele tun es trotzdem. In Der weiße Fleck deckt der Journalist Mohamed Amjahid die Strukturen des Alltagsrassismus in Deutschland auf. Denn Diskriminierung ist auch dort, wo man sie vielleicht nicht vermutet und gerade weiße, privilegierte Personen, erklärt Amjahid, verhalten sich oft – ohne es zu wollen – verletzend.
Schonungslos entlarvt Amjahid in seinem fesselnden Sachbuch die Strukturen einer Gesellschaft, in der Privilegien darin bestehen, dass sie für die Privilegierten nahezu unsichtbar sind, während die anderen umso mehr unter ihnen leiden. Eindringlich und überraschend humorvoll macht Amjahid diese blinden Flecken unserer Gesellschaft sichtbar.
Mehr als bloße Anklage ist Der weiße Fleck deshalb auch eine Einladung, eigene Privilegien zu hinterfragen und den eigenen Rassismus wieder zu verlernen.
Durch den gewaltsamen Mord an George Floyd im Sommer 2020 und die im Zuge dessen weltweit aufflammenden #BlackLivesMatter-Proteste gibt es ein neues Bewusstsein für strukturellen Rassismus in unserer Gesellschaft. Der weiße Fleck ist neben den Büchern von Tupoka Ogette und Alice Hasters einer der wichtigsten Beiträge zur Antirassismusdebatte in Deutschland.
Statt nur aufzuzeigen, was falsch läuft, besticht Mohamed Amjahids Buch durch seine konstruktive Hands-on-Mentalität: 50 hilfreiche Tipps geben Anleitung für antirassistisches Denken und Handeln im Alltag. Ein ausführliches Glossar am Ende des Buches hilft beim Verständnis der Begrifflichkeiten.
Piper Verlag
Preis: 16 Euro
Erschienen am 01.03.2021
224 Seiten, Klappenbroschur
EAN 978-3-492-06216-9
Mohamed Amjahid, 1988 in Frankfurt a. M. geboren, ist politischer Journalist, Buchautor und Moderator. Er schreibt für mehrere Medien wie ZEIT, Spiegel, taz und Süddeutsche Zeitung und wurde unter anderem mit dem Alexander-Rhomberg-Preis und dem Nannen-Preis ausgezeichnet. Amjahid ist Fellow im Thomas-Mann-House in Los Angeles. Für seine Bücher Unter Weißen und Der weiße Fleck hat Amjahid viel Aufmerksamkeit bekommen. Er lebt in Berlin.