Sachbuchpreisgewinner-Jürgen-Kaube

Der Deutsche Sachbuchpreis 2021 vom Börsenverein geht an den Mitherausgeber der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), Jürgen Kaube, für sein im Rowohlt Verlag Berlin erschienenes Buch Hegels Welt. Die Preisverleihung fand als Livesendung aus dem Humboldt Forum in Berlin statt.
Zur Begründung führte die Jury aus:

„Hegel wurde oft in Krisenzeiten zur Lektüre herangezogen, auch gegenwärtig wieder; ist doch unser Gesellschafts- und Staatsverständnis ganz wesentlich von diesem Denker am Übergang zu einer neuen Epoche geprägt. Hegel, so zeigt Jürgen Kaube in seiner monumentalen Biografie des Philosophen, erfuhr die Zerrissenheit der modernen Gesellschaft als grundlegend. Kaube fächert uns den Geist der Moderne im Spiegel von Hegels Leben und Schaffen auf. Wer seinem analytischen Blick folgt, entdeckt nicht nur Hegels welthaltiges Werk, das alles Neue zu entschlüsseln sucht, sondern lernt einen fragenden Philosophen kennen, der sich in seinem Denken radikal den Widersprüchen stellt. Wie leichtfüßig, elegant und manchmal ironisch dieses Buch uns die hegelsche Möglichkeit zur Freiheit nahe bringt, ist virtuos und lehrreich.“

Jürgen Kaube wurde am 19. Juni 1962 in Worms am Rhein geboren. Sein Abitur legte er in Darmstadt am Justus-Liebig-Gymnasium ab. Danach studierte er Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte und ergänzte diese Fächer durch ein Wirtschaftswissenschaften-Studium an der Freien Universität in Berlin.

Im Jahr 1992 begann er als freier Autor für die FAZ, wurde sieben Jahre später Mitglied der Redaktion. Anfangs arbeitete er als Berlin-Korrespondent, wurde aber nur ein Jahr später in die Frankfurter Zentrale berufen. Hier war er zuständig für Themen aus der Wissenschafts- und Bildungspolitik. 2008 wurde Jürgen Kaube zum Ressortleiter „Geisteswissenschaften“ und 2021 für „Neue Sachbücher“ und auch stellvertretender Leiter des Feuilletons. Im Januar 2015 wurde er in das vierköpfige Herausgeber-Team der FAZ berufen. Jürgen Kaube ist verheiratet und hat drei Kinder.

Zusatz-Infos

Für die Auszeichnung waren außerdem nominiert:
Heike Behrend, Menschwerdung eines Affen (Matthes & Seitz Berlin)
Asal Dardan, Betrachtungen einer Barbarin (Hoffmann und Campe)
Andreas Kossert, Flucht – Eine Menschheitsgeschichte (Siedler)
Daniel Leese, Maos langer Schatten (C.H.Beck)
Michael Maar, Die Schlange im Wolfspelz (Rowohlt)
Christoph Möllers, Freiheitsgrade (Suhrkamp)
Mai Thi Nguyen-Kim, Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit (Droemer Knaur).
Jürgen Kaube erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die sieben Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro.
Der Preisträger wurde in mehreren Auswahlstufen ermittelt. Die sieben Jurymitglieder haben seit Ausschreibungsbeginn 240 Titel gesichtet, die zwischen Mai 2020 und April 2021 erschienen sind. Aus diesen Sachbüchern hat die Jury eine acht Titel umfassende Nominierungsliste zusammengestellt.

Foto/Copyright: (C) F.A.Z. Frank Röth