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Sie waren Wissenschaftler, verschrieben sich ihrer Arbeit. Aber wie gingen sie mit den Folgen um?

Heller als tausend Sonnen –

 Das Schicksal der Atomforscher

In diesem Jahr 2022 ist wieder von der Gefahr des Einsatzes von Atomwaffen die Rede. Politiker, Wissenschaftler und alle vernünftige Menschen wissen, was der Einsatz bedeuten würde.

Denn das heißt für unsere Generation, dass nicht allein der Klimawandel, die zur Neige gehenden Ressourcen und neue Pandemie die Menschheit bedrohen – nein, immer wieder sind wir selbst unser gefährlichster Feind. Und bedenken wir, manches Verhalten und dessen Folgen sind umkehrbar – aber diese schwerwiegenden Entscheidungen sind unumkehrbar.

Roberts Jungks Buch von 1956 ist eine Warnung vor der Zerstörung der Erde – und heute ein Klassiker der politischen Literatur, der eine ganze Generation geprägt hat. Jungk beschreibt die Geschichte der Atombombe als «eine Geschichte wirklicher Menschen» (Carl Friedrich Frhr. von Weizsäcker), die im Sommer 1939 noch in der Lage gewesen war, den Bau von Atombomben zu verhindern und die Chance ungenutzt vorbeigehen ließen – weil sie der bedrohlichen neuen Erfindung moralisch und politisch nicht gewachsen waren. Er breitet ein überwältigendes Tatsachenmaterial aus, und macht auf erregende Weise das Dilemma berühmter Wissenschaftler deutlich, die zwischen Forscherdrang und Gewissensqual schwanken. Was in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts als kollegiales Teamwork junger Wissenschaftler begonnen hatte, entwickelt sich wie wir heute wissen zur Tragödie. Forscher, die sich ursprünglich allein dem wissenschaftlichen Fortschritt verpflichtet fühlten, begannen zu erkennen, dass sie, wie der amerikanische Atomphysiker Robert Oppenheimer sich ausdrückt, «die Arbeit des Teufels» getan hatten.

Die Neuauflage des Buches wurde durch den sichtbaren Klimawandel veranlasst – heute stehen wir vor einer noch größeren Herausforderung. Daher ist dieses Buch nach wie vor aktuell.

  • Verlag: Rowohlt Buchverlag
  • Erscheinungstermin: 18.02.2020
  • Original: Scherz Verlag, Bern/Stuttgart/Wien 1956. Neuauflage bei Rowohlt, Reinbek 1988
  • 416 Seiten
  • ISBN: 978-3-498-00179-7
  • Preis: 22 Euro
  • Autor: Robert Jungk