Jazz

Es wird turbulent in einem Zug auf dem Weg nach London: Eine aus Langeweile in Ohnmacht gefallene Dame wird von einem Sohn aus adligem Hause per Mund-zu-Mund-Beatmung gerettet – dumm nur, dass sich dieser junge Mann namens Henry nur als Arzt ausgegeben hatte! Der aus dieser Angelegenheit resultierende Skandal führt zur Verstoßung des jungen Mannes. Er siedelt nach Paris über, gründet »Lord Punch’s Jazz Band« und schlägt sich als Musiker durch. In Paris trifft er bald ein Mädchen, die Tänzerin Baby, die sich Hals über Kopf in ihn verliebt. Alles wäre gut, könnte er doch nur die junge Dame aus dem Zug vergessen und suchte sie nicht ebenfalls aus triftigem Liebesgrund nach ihm …
Die buntgemischte Gesellschaft der Nachtlokale, Eintänzer, Musiker und Hochstapler, der ganze liebenswürdige Unfug huscht an uns vorbei. Hans Janowitz zeichnet mit »Jazz« ein eindrucksvolles Bild der Zeit, der Gesellschaft und Zerrissenheit des Lebens im späten 20. Jahrhundert – chaotisch, eigenwillig und betäubend.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Wallstein; 1. Edition (24. Juli 2024)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 152 Seiten
  • Preis ‏ : ‎ 20 Euro
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3835375680

Hans Janowitz (1890–1954) gehörte zum Prager Dichterkreis. Berühmt wurde er 1920 als Autor des Films Das Cabinet des Dr. Caligari. In Prag publizierte er seine ersten Erzählungen, lernte Max Brod und Franz Kafka kennen, stand in engem Austausch mit Karl Kraus oder Ludwig Ficker. 1909 verließ er vorübergehend Prag, versuchte sich an verschiedenen Orten als Filmemacher und Kabarettist. 1924 kehrte er nach Prag zurück und begann, an seinem Roman Jazz zu schreiben – seinem letzten literarischen Erfolg. 1939 emigrierte er in die USA.