Tanz des Verrats

In seinem neuen Roman über unsterbliche Liebe, menschlichen Verrat und den Trost der Mathematik, verknüpft Goncourt-Preisträger Mathias Enard elegant Gegenwart und Geschichte.

September 2001, ein Kongress auf der Havel. Gewürdigt wird Paul Heudeber, Mathematiker, Kommunist und KZ-Überlebender, der spätestens seit seinem ungeklärten Tod Heiligenstatus genießt. Alle Blicke der Anwesenden wandern verstohlen zu Maja Scharnhorst, Pauls große Liebe, mit 83 faszinierend wie eh und je, auch sie eine Legende, die sich irgendwann für eine Karriere im Westen entschieden hat – ohne Paul. Als die Bilder der zerstörten Twin Towers die Festgesellschaft erreichen, nimmt die Veranstaltung eine ganz andere Wendung. Und es ist an Irina, der Tochter dieser überlebensgroßen Liebenden, die losen Fäden ihrer Geschichte zu entwirren und neu zu verflechten. Ein großer Roman über Widerstand, Liebe, Verrat und den Trost mathematischer Schönheit in einer von Gewalt erschütterten Welt.

Erscheinungsdatum: 18.03.2024
256 Seiten
Hanser Berlin
Hardcover
ISBN 978-3-446-27956-8
Preis: 25 Euro

Der französische Autor und Übersetzer Mathias Enard, 1972 geboren in Niort (Westfrankreich), studierte Kunstgeschichte, Arabisch und Persisch, und lebt heute, nach längeren Aufenthalten im Nahen Osten, in Barcelona und Niort. In Barcelona lehrt er an der Autonomen Universität Arabisch lehrt.

Seine Romane Zone (2008) und Erzähl ihnen von Schlachten, Königen und Elefanten (2010) wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Für den Roman Kompass erhielt er den Prix Goncourt, 2017 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung. 2021 erschien sein Roman Das Jahresbankett der Totengräber und Der perfekte Schuss (2023).