Unerhörte Frauen

Die Netzwerke der Nonnen im Mittelalter

Liebe, Politik und Alltag in mittelalterlichen Frauenklöstern


Die Hälfte derer, die im Mittelalter in ein Kloster eintraten, waren Frauen. Was waren ihre Beweggründe? Wie sah ihr Leben in Klausur aus? Wie dachten und wie lebten sie?  Spektakuläre Quellenfunde zeigen erstmals die Welt der Nonnen aus ihrer Perspektive.

Frauen, die im Mittelalter im Kloster lebten, waren keineswegs »unerhört« im Sinne von wirkungslos, im Gegenteil. Ihre Gemeinschaften waren oftmals mächtige Institutionen, und sie sahen sich selbst in einer höchst einflussreichen Position, da sie durch ihre Lebensform wie niemand sonst das Ohr des »höchsten Königs« hatten. Dass Gott sie erhörte, war auch die Überzeugung der mittelalterlichen Gesellschaft und verlieh den geistlichen Frauen einen besonderen Status, der sich nicht nur politisch, wirtschaftlich und kulturell manifestierte, sondern es ihnen auch erlaubte, unerhört wirksam zu werden.

Warum wissen wir heute so wenig über das Leben im mittelalterlichen Frauenkloster? Weil die Forschung bislang fast ausschließlich auf männliche Autoren zurückgreifen konnte. In »Unerhörte Frauen« aber kommen die Nonnen erstmals selbst zu Wort: Aus ihren Tagebüchern und Briefen erfahren wir, wie die Frauen dachten, glaubten und liebten. Henrike Lähnemann und Eva Schlotheuber geben einen faszinierenden Einblick in das Leben in Klausur – damals wie heute eine Option für Frauen, die Unerhörtes leisten.

  • Herausgeber ‏ : ‎ Propyläen Verlag; 1. Edition (1. Juni 2023)
  • Sprache ‏ : ‎ Deutsch
  • Gebundene Ausgabe ‏ : ‎ 224 Seiten
  • Preis ‏ : ‎ 26 Euro
  • ISBN-13 ‏ : ‎ 978-3549100370

Henrike Lähnemann erhielt als erste Frau einen Lehrstuhl an der Faculty of Medieval and Modern Languages der University of Oxford, wo sie deutsche Literatur des Mittelalters lehrt und zu Text- und Bildzeugnissen aus den norddeutschen Frauenklöstern arbeitet.

Eva Schlotheuber ist Professorin für Mittelalterliche Geschichte an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, wo sie zu Bildung und Lebenswelt religiöser Frauen forscht und lehrt. Als erste Frau war sie von 2016 bis 2021 Vorsitzende des Verbandes der Historiker und Historikerinnen Deutschlands.