Mario Adorf erhält den Ehrenpreis
Jedes Jahr wird beim Deutschen Fernsehpreis eine besondere Auszeichnung verliehen: Die Stiftung übergibt an einzigartige Künstler den Ehrenpreis.
Immer freundlich und zugewandt.©Maximilian Rossner
Schauspiellegende Mario Adorf wird beim Deutschen Fernsehpreis 2024 mit dem Ehrenpreis der Stifter für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Die Verleihung findet in der TV-Gala am Mittwoch, 25. September statt.
Der Schauspieler achtet pointiert auf die Fragen.©Maximilian Rossner
„Mario Adorf gehört seit Jahrzehnten zu den renommiertesten Schauspielern Deutschlands und darüber hinaus“, erklärt der diesjährige Vorsitzender des Stifterkreises, WDR-Intendant Tom Buhrow (65), in einem Statement.
Mit seinen mehr als 200 Rollen habe Mario Adorf „Fernseh- und Filmgeschichte geschrieben und ganze Generationen mit seiner enormen Präsenz in den Bann gezogen“, sagt Buhrow weiter. Dabei sei er immer ein Star ohne Allüren geblieben. Die Glaubwürdigkeit, mit der er seine Figuren in Szene setze, mache seine Strahlkraft und seinen großen Erfolg aus. „Für uns als Stifter des Deutschen Fernsehpreises ist es eine große Ehre, Mario Adorf den Ehrenpreis 2024 überreichen zu dürfen.“
Leider war Mario Adorf „nicht fit genug“ für die Reise zum Deutschen Fernsehpreis, wie Laudatorin Iris Berben mitteilte. Die Schauspiellegende meldete sich jedoch mit einer Videobotschaft zu Wort, die in seiner Wahlheimat in Frankreich aufgenommen worden war an das Publikum. Er habe noch nie eine Preisverleihung aufgrund der Gesundheit verpasst, aber mit 94 dürfe man ja auch mal krank sein, erklärte er mit einem Lachen. Er zeigte sich bei einem bereits vor Wochen gefilmten Besuch von Berben in Frankreich zudem seines Alters bewusst. „Ich nehme an, dass es der letzte Preis ist“, sagte er zu der Ehrung. Das sei für ihn aber nicht negativ, er könne den Preis dann besonders schätzen.
So schickten Berben und Schöneberger Grüße nach Südfrankreich und nahmen die Standing Ovations für den Preisträger entgegen.
Mario Adorf in seiner Münchner Wohnung.©Maximilian Rossner
Adorf, der in seiner rund siebzigjährigen, internationalen Karriere über 200 Filme drehte und am 8. September seinen 94. Geburtstag feierte, spielte Schurken, Väter, Liebhaber, mehrmals den Papst und einen Kleberfabrikanten: Mario Adorf ist einer der renommiertesten Schauspieler des Landes.
1930 wurde er in Zürich als Sohn einer Elsässerin und eines Italieners geboren, danach wuchs er in Mayen in der Eifel auf. Sein Durchbruch vor der Kamera gelang ihm bereits 1957 als Frauenmörder.
Sehr bekannt wurde Adorf unter anderem als Bösewicht Santer in Winnetou I (1963), als Vater Matzerath im oscarprämierten Film Die Blechtrommel (1979) sowie mit großen Rollen in Der große Bellheim (1993) und in Helmut Dietls Rossini (1997). Geradezu ikonisch war sein Auftritt als rheinischer Kleberfabrikant Heinrich Haffenloher in der ARD-Serie Kir Royal 1986 («Isch scheiß` dich sowas von zu mit meinem Geld!»).
Mario Adorf hat in seiner langen Karriere bereits viele Preise gewonnen – den Grimme-Preis, den Deutschen Filmpreis und die Goldene Kamera.
Im intensiven Gespräch mit Mario Adorf.©Maximilian Rossner
Ein Interview mit Mario Adorf finden Sie in der Rubrik „Gespräche mit“ oder hier „Interview mit Mario Adorf“.