Gefangene der Zeit

Das neueste Werk des Historikers Sir Christopher Clark.

Der Buchautor und Professor für Geschichte in Cambridge Sir Christopher Clark ist vielen Menschen aus dem Fernsehen als Experte für geschichtliche Zusammenhänge bekannt. In seinem neuen Buch Gefangene der Zeit schenkt er uns Einblicke in Gedanken und Essays, die er im Zuge seiner Forschungen niedergeschrieben hat. Dabei reicht die Zeitspanne von der Antike bis heute. Diese lange Zeitspanne und die unterschiedlichen Menschen, über die er forschte und schrieb, macht deutlich, wie vielseitig die Interessen des Professors sind. Die Zusammenhänge geschichtlicher und politischer Ereignisse werden in 13 Essays, also anspruchsvollen, aber kurz gehaltenen Abhandlungen dargelegt. Sie sind interessant und abwechslungsreich geschrieben. Zusammenhänge historischer Ereignisse werden dargestellt, die nicht sofort auf der Hand liegen.

Vor allem wird klar, dass man Weltgeschichte nicht nur aus der europäischen Sicht verfolgen und beurteilen darf. Die Geschichte von heute wird von der Geschichte der Vergangenheit beeinflusst, von Vorstellungen über Macht und Herrschaft. Sir Christopher Clark zeigt die Zusammenhänge und Verbindungen in der geschichtlichen Entwicklung auf. Die Zeitreisen umfassen Ereignisse und analysieren Personen, die wir – eventuell – aus der Bibel kennen, und solche, die wir gerade erleben oder vor nicht allzu langer Zeit erlebt haben. Die Zusammenhänge zwischen ihnen sind erstaunlich und nachdenkenswert.

Schon das Inhaltsverzeichnis weckt das Interesse für die verschiedenen Essays und dann geht es auch gleich los mit dem Vergleich der Lebensumstände während großer Pandemien. Und der Erkenntnis, dass Historiker auch denken und forschen, wenn der Rest der Welt den Betrieb einstellt, wie Clark es formuliert.