Nominierungen für den Deutschen Buchpreis 2022
Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels jährlich den Roman des Jahres aus. Ziel des Preises ist es, deutschsprachige Gegenwartsliteratur in den Fokus zu rücken. Der achtzehnte Deutsche Buchpreis wird am 17. Oktober 2022 – zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse – im Frankfurter Römer verliehen.
Die Jury des Deutschen Buchpreises 2022
V.l.n.r.: Selma Wels, Uli Ormanns, Erich Klein, Miriam Zeh, Frank Menden, Isabelle Vonlanthen, Jan Wiele
Die 20 nominierten Romane stehen fest
20 Romane hat die Jury des Deutschen Buchpreises 2022 nominiert. Seit Ausschreibungsbeginn hat sie 233 Titel gesichtet, die zwischen Oktober 2021 und dem 20. September 2022 (Bekanntgabe der Shortlist) erschienen sind oder noch erscheinen.
Um größtmögliche Unabhängigkeit und Transparenz bei der Preisvergabe zu sichern, hat der Vorstand des Börsenvereins die elfköpfige Akademie Deutscher Buchpreis berufen, der Vertreter*innen der Buch- und Medienbranche angehören. Ihre wichtigste Aufgabe ist die Wahl der jährlich wechselnden Jury, die den oder die Preisträger*in in mehreren Auswahlstufen ermittelt. Der Deutsche Buchpreis, veranstaltet vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, wird von Partnern außerhalb der Branche unterstützt. Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung. Weiterer Partner ist die Stadt Frankfurt am Main.
Jurysprecherin Miriam Zeh, Deutschlandfunk Kultur:
„In der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur rumoren die großen Fragen unserer Zeit: nach Herkunft und Identität, nach Formen und Zukunft unseres Zusammenlebens. Sie können sich in der deutschen oder österreichischen Provinz ebenso entfalten wie in Kabul oder Pjöngjang, in einer herannahenden Dystopie oder der real-historischen Ostberliner Vorwendezeit. Aus über 200 Titeln und so vielen Einreichungen wie noch nie haben wir epische Erzählungen ausgesucht, poetische Sprachschöpfungskaskaden sowie formale Experimente, die klassische und realistische Formen des Romans aufbrechen. Die Auswahl auf unserer Longlist folgt dabei verschiedenen Kriterien, so wie auch in der Jury Perspektiven aus Literaturvermittlung und -kritik zusammenfinden. Nominiert für den Deutschen Buchpreis 2022 sind etablierte Autor*innen ebenso wie eine Vielzahl noch weniger bekannter und jüngerer Stimmen. Und wenn wir die so verschiedenen Romane damit einem neugierigen Lesepublikum näherbringen können, freuen wir uns umso mehr.“
Die nominierten Romane (in alphabetischer Reihenfolge):
- Fatma Aydemir: Dschinns (Carl Hanser Verlag, Februar 2022)
- Kristine Bilkau: Nebenan (Luchterhand Literaturverlag, März 2022)
- Daniela Dröscher: Lügen über meine Mutter (Verlag Kiepenheuer & Witsch, August 2022)
- Carl-Christian Elze: Freudenberg (edition AZUR, Februar 2022)
- Theresia Enzensberger: Auf See (Carl Hanser Verlag, August 2022)
- Jan Faktor: Trottel (Verlag Kiepenheuer & Witsch, September 2022)
- Marie Gamillscheg: Aufruhr der Meerestiere (Luchterhand Literaturverlag, März 2022)
- Kim de l’Horizon: Blutbuch (DuMont Buchverlag, Juli 2022)
- Yael Inokai: Ein simpler Eingriff (Hanser Berlin, Februar 2022)
- Reinhard Kaiser-Mühlecker: Wilderer (S. Fischer Verlag, März 2022)
- Anna Kim: Geschichte eines Kindes (Suhrkamp Verlag, August 2022)
- Esther Kinsky: Rombo (Suhrkamp Verlag, Februar 2022)
- Dagmar Leupold: Dagegen die Elefanten! (Jung und Jung, Februar 2022)
- Eckhart Nickel: Spitzweg (Piper Verlag, April 2022)
- Gabriele Riedle: In Dschungeln. In Wüsten. Im Krieg. (Die Andere Bibliothek, März 2022)
- Slata Roschal: 153 Formen des Nichtseins (homunculus verlag, Februar 2022)
- Anna Yeliz Schentke: Kangal (S. Fischer Verlag, März 2022)
- Jochen Schmidt: Phlox (Verlag C.H.Beck, September 2022)
- Andreas Stichmann: Eine Liebe in Pjöngjang (Rowohlt Verlag, März 2022)
- Heinz Strunk: Ein Sommer in Niendorf (Rowohlt Verlag, Juni 2022)
Im nächsten Schritt wählen die Jurymitglieder aus den Titeln der Longlist sechs Romane für die Shortlist aus, die am 20. September 2022 veröffentlicht wird. Erst am Abend der Preisverleihung erfahren die sechs Autor*innen, an wen von ihnen der Deutsche Buchpreis geht. Der oder die Preisträger*in erhält ein Preisgeld von 25.000 Euro; die fünf Finalist*innen erhalten jeweils 2.500 Euro. Die Preisverleihung findet am 17. Oktober 2022 zum Auftakt der Frankfurter Buchmesse im Kaisersaal des Frankfurter Römers statt und wird live übertragen.
Der Deutsche Buchpreis wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels vergeben. Hauptförderer des Deutschen Buchpreises ist die Deutsche Bank Stiftung, weiterer Partner ist die Stadt Frankfurt am Main. Die Deutsche Welle unterstützt den Deutschen Buchpreis bei der Medienarbeit im In- und Ausland.
Ab dieser Woche ist das Taschenbuch „Deutscher Buchpreis 2022: Die Nominierten“ deutschlandweit in vielen Buchhandlungen kostenlos erhältlich. Es enthält Leseproben aller Bücher und weiterführende Informationen, kuratiert vom Fachmagazin Börsenblatt des Technologie- und Informationsanbieters MVB, und lädt zum Entdecken der Geschichten und ihrer Autor*innen ein.
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