Robin Hood im Werftparktheater

 

Junges Theater zeigt Stück über Freundschaft und Verantwortung

 

Zufahrt zum Werftparktheater Kiel©IK

 

Das Werftparktheater in Kiel besteht seit 1989 als eigenständige Kinder- und Jugendtheatersparte des Theaters Kiel.

Seit der Spielzeit 2016/2017 leitet Astrid Großgasteiger das Theater. Es bietet drei Veranstaltungsräume, im großen Saal finden bis zu 100 Personen Platz, das Foyer wird oft zu Ein-Personen-Stücken genutzt oder Lesungen. Im Werftparktheater finden sehr verschiedene theatrale Formate von klassischen Inszenierungen, Tanz und szenischen Lesungen über musikalische Abende bis hin zu interaktiven Stücken statt.

Daneben bietet es Workshops an. Vorbereitungen auf Theaterbesuche, Nachbesprechungen und verschiedene Führungen ergänzen das Angebot. Eine enge Zusammenarbeit mit der Universität und den Schulen besteht seit Jahren.

In diesem Theater werden die Jüngsten einfühlsam ins Theaterwesen, einen Theaterbesuch und an besondere Aufführungen herangeführt. Dabei sind es nicht nur die Darstellerinnen und Darsteller, die auf die Kinder und Jugendlichen eingehen, sondern auch alle Personen, die mitarbeiten. Freundliche Begrüßung, gute Erklärungen, geregelter Einlass und Übersicht bei der Verteilung der Sitzplätze sind selbstverständlich. Auch im Umgang mit in irgendeiner Weise eingeschränkten Gästen sind alle Beteiligten – vor, während und nach dem Theaterstück -sehr einfühlsam und geübt.

Szenenbilder aus Robin Hood©Olaf Struck

Komm in den Sherwood Forest, wo Robin mit seinen treuen Gefährten haust! Er stiehlt Gold von den Reichen, gibt es den Armen und wird unerbittlich von den Männern des Sheriffs von Nottingham gejagt. Die Volkssage »Robin Hood« wurde über Jahrhunderte immer wieder umgedichtet und neu erzählt. Was bleibt, ist die Sehnsucht nach einem selbstlosen Helden, der uns ein bisschen Gerechtigkeit in einer ungerechten Welt verspricht. Im Jungen Theater im Werftpark kommt »Robin Hood« als spannendes Familienstück auf die Bühne!

Robin Hood-Aufführungen für Klein und Groß, Jung und Alt gibt es wieder im Februar und März 2025.

Eingang Werftparktheater Kiel©IK

Ein Theaterbesuch mit Kindern ist von vornherein ein Erlebnis. Im Werftparktheater beginnt das Staunen sofort beim Eintritt in den großen Saal – denn es trennt kein Vorhang die Spielfläche von den Zuschauerplätzen. Die Bühne ist nicht erhöht, sondern auf Höhe der ersten Sitzreihen. Es ist keine Trennung vorhanden – die Zuschauenden sind fast mitten im Geschehen.

Es ist schummrig im Saal. Zu sehen ist die grob gezimmerte, multifunktionale Plattform von Ausstatter Karl-Heinz Steck, die schief und drehbar auf der Spielfläche montiert ist. Im Spiel ist sie später Ausguck, Kampfplatz oder auch Waldversteck.  Während der Saal sich füllt, können die Kinder an den Wänden schon vereinzelte aufleuchtende Augenpaare entdecken. Für einige Kinder schon ziemlich gruselig.

In diesem Abenteuer von Mut und der Stärke durch Freundschaft haben die Kinder immer das Gefühl, sie seien Teil dieser Gemeinschaft. Werden durch die Darstellenden an verschiedenen Stellen des Stückes angesprochen, um Mithilfe gebeten und die Anregungen werden spontan geschickt ins Stück eingefügt. Was die Begeisterung der Kinder erhöht.

Szenenbilder aus Robin Hood©Olaf Struck

So überträgt sich die Spielfreude des fünfköpfigen Ensembles, das durch Statist Lasse Lücke als Wächter und einsatzfreudigen Dreher der schiefen Bühnenplattform ergänzt wird, auf das Publikum. Alle Darstellenden haben offensichtlich Spaß daran, die Rollen zu wechseln und den Figuren singend und spielend Leben einzuhauchen. So entsteht ein rasantes Spiel mit Robin Hood und seiner fröhlichen Schar, König, Lady Marian sowie dem Sheriff.

Immer gibt es Neues auf der Spielfläche zu entdecken, zu hören und zu sehen. Spannungsgeladene Momente werden durch Wortwitz und Slapstick aufgelöst und das erlösende Lachen aller befreit auch die ängstlichen Gemüter von ihren Befürchtungen. Applaus nach einem Musikstück, nach besonders akrobatischen Einlagen oder die Freude am Mitspielen zeigt die Begeisterung des Publikums.

Stehende Ovationen waren der Lohn der Mitwirkenden. Dieser Besuch im Werftparktheater war bestimmt nicht der letzte…..

Text: Inken Kränz

BESETZUNG