AfD-Vorschlag verwundert sehr

 

Gab es Absprachen?

 

Der Bericht über die Wahl des Vorsitzenden des Verbandsgemeinderats erschien in der Altmark Zeitung am Montag, 22. Juli 2024, in der Ausgabe für den Landkreis Stendal im Lokalteil Stendal / Arneburg-Goldbeck. Mit  „AfD hebt CDU-Mann Trumpf auf den Schild" und „Verbandsgemeinderat: Vorschlag sorgt für Wirbel / Kuhlmann bleibt Vorsitzender" war der Artikel überschrieben.

Eike Trumpf (CDU) am Tisch vorn links hätte Vorsitzender des Verbandsgemeinderates Arneburg-Goldbeck werden können, auf Vorschlag der AfD. Indes: Ein anderes Mitglied bleibt an der Spitze des Gremiums.©T.Pfundtner

Arneburg-Goldbeck ­– Gab es Absprachen oder nicht? Diese Frage beschäftigte auf der jüngsten Sitzung des neugewählten Verbandsgemeinderates zahlreiche Abgeordnete. Der Grund: Als unter Tagesordnungspunkt 6 die Wahl des Vorsitzenden anstand, wurden die Fraktionen gebeten, Vorschläge zu unterbreiten. Dabei schlug die Bürgerfraktion durch ihren Vorsitzenden Jörg Spanier den bisherigen „Rats-Chef“ Norbert Kuhlmann (Initiative für Bürgernähe Iden) vor. Dann meldete sich der Vorsitzende der AfD, Martin Jahns, zu Wort: „Unsere Fraktion schlägt Eike Trumpf vor.“

Scheinbar wurde der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Rat sichtlich überrascht: Für einige Sekunde vergaß er sein Kaugummi, schaute seinen Banknachbarn Alf Diedrich an und senkte dann den Kopf.

Während Norbert Kuhlmann auf Nachfrage erklärte, er werde das Amt annehmen, antwortete Trumpf, dass er sich nicht zur Wahl stellen würde. Da es nun nur noch einen Kandidaten gab, zog der Chef der Bürgerfraktion seinen Antrag auf geheime Wahl als nunmehr „sinnlos“ zurück. Somit wurde der alte Vorsitzende mit zwei Enthaltungen für eine zweite Sitzungsperiode ins Amt „zurückgewählt“.

Verbandsgemeindebürgermeister René Schernikau (parteilos) sagte nach der Sitzung der AZ, dass ihn dieser Vorschlag sehr überrascht habe. Auch Matthias Wollenheit (SPD) zeigte sich verwundert.

Wie diese Zeitung erfuhr, waren viele Räte davon überzeugt, dass Eike Trumpf sicherlich angetreten wäre, wenn die CDU ihn vorgeschlagen hätte, was aber nicht möglich war, da diese Fraktion die kleinste im neuen Rat ist.

Auch wurde spekuliert, ob es Absprachen zwischen AfD und CDU gab. Dies verneinte Eike Trumpf. Aus dem Urlaub teilte er dieser Zeitung mit, dass es zu keiner Zeit Absprachen mit der AfD gab.