Freibad im Visier
Neue Anfragen beschäftigen Verwaltung
In der Altmark Zeitung konnten Sie am Freitag, 16. August 2024, in der Ausgabe für den Landkreis Stendal im Lokalteil Stendal / Arneburg-Goldbeck die neuesten Vorgänge um die Zukunft des Freibads Werben verfolgen. Sie waren unter den Titeln „Freibad wiederholt im Visier" und „Neue Anfragen zu Werben beschäftigen die Verbandsgemeinde" zu lesen. Den vollständigen Artikel finden Sie hier.
Werben – Am Dienstag (13. August) schickte der Werbener Stadtratsabgeordnete Michael Schnelle eine E-Mail mit zahlreichen Fragen zur Zukunft des Freibads in der Hansestadt an die Verwaltung der Verbandsgemeinde. Diese leitete der Abgeordnete gleichzeitig an die Presse weiter. In dem Schreiben heißt es: „Momentan erreichen mich vermehrt Anfragen besorgter Bürgerinnen und Bürger, die berichten, das Freibad in Werben solle in fremde Trägerschaft überführt werden. Ich bitte daher um eine klare Aufklärung über den Wahrheitsgehalt dieses Gerüchts.“
Darüber hinaus wollte der Türenbauer wissen, ob es eine Analyse bezüglich des Freibads geben würde, ob mit dem Betreiber des angrenzenden Campingplatzes Abstimmungen erfolgt sind und welche möglichen Auswirkungen auf den Betrieb und die Nutzung des Campingplatzes zu erwarten sind.
Besonders wichtig ist Schnelle auch zu erfahren, warum laut den Bürgern eine fremde Bäderbetriebsgesellschaft für das Freibad in Betracht gezogen wird, wenn es doch eine potenzielle Nachfolgeregelung aus der Region Arneburg-Goldbeck gegeben habe.
Zu all diesen Fragen hatte Verbandsgemeindebürgermeister René Schernikau bereits am 20. Juli in dieser Zeitung (AZ) ausführlich Stellung bezogen. Unter anderem hatte er bestätigt, dass es ein Gespräch mit einer interessierten Person gegeben habe. Allerdings sollte diese Einstellung noch in diesem Jahr erfolgen. Das, so Schernikau vor einigen Wochen, hätte eine zusätzliche Stelle, neben der von Schwimmmeister Klaus Gehrke, bedeutet. Diese sei aber im Haushalt nicht vorgesehen.
Hinzu kam, dass in der Verwaltung bekannt war, dass die vermeintliche Nachfolgerin eine Verwandte des noch amtierenden Bademeisters ist und sich niemand dem Vorwurf der „Vetternwirtschaft“ aussetzen wollte. Also soll auch diese Stelle – wie zum Beispiel auch die Stelle des Bauamtsleiters vor länger Zeit - öffentlich ausgeschrieben werden.
Etwas, was Michael Schnelle offensichtlich nicht für nötig hält, denn gegenüber dieser Zeitung teilte er mit, dass es keine gesetzliche Verpflichtung für die Verbandsgemeinde gibt, Stellen öffentlich auszuschreiben. So sei auch die Stelle des Gerätewarts öffentlich ausgeschrieben worden. Wie die Verwaltung dazu mitteilte, wäre hierfür ein Beschluss zur Aufhebung des Sperrvermerkes des Haushaltes nötig gewesen, den der alte Rat vor der Wahl nicht getroffen hatte, sondern den Tagesordnungspunkt vertagte. Tatsächlich gibt es auch keine Ausschreibungspflicht für Beamte oder Angestellte im öffentlichen Dienst. Allerdings wählen immer mehr Behörden, Städte und Gemeinden diesen Weg. So waren allein auf einer Job-Plattform im Internet 754 Stellen für den öffentlichen Dienst von Sachsen-Anhalt zu finden.
Auch der Vermutung von Bürgern oder Michael Schnelle, dass die Gemeinde plane, das Freibad an eine „Fremde Bäderbetriebsgesellschaft zu übertragen“ widersprach die Verwaltung. Derzeit werde lediglich geprüft, ob es für die Gemeinde kostengünstiger sei, das Bad an einen anderen Betreiber zu verpachten oder selbst zu betreiben. Allerdings werden bei keiner Entscheidung die Eigentumsrechte der Stadt Werben, die Besitzer des Freibads ist, in irgendeiner Art und Weise berührt.
Im Gegenteil: „Vom ersten Tag an war klar, dass das Freibad Werben unbedingt weiterbestehen soll“, sagte Bürgermeister René Schernikau der AZ, „ansonsten hätten wir nicht so viel Geld in die Anlage gesteckt.“ Sollte letztendlich vom Verbandsgemeinderat die Entscheidung getroffen werden, dass das Freibad verpachtet wird, kämen für den Bürgermeister dafür auch die Betreiber des Campingplatzes neben dem Bad in Betracht. „Das wäre eine Option und ich habe sie gebeten, diese Möglichkeit zu überlegen.“ Der Grund: Seitdem das Gelände privat betrieben wird, haben sich die Übernachtungszahlen verdoppelt und die Attraktivität der gesamten Anlage wurde deutlich erhöht.“
Nachfolgeregelung noch offen - Hauptsache das Bad bleibt es auch!
Im Zusammenhang mit der Nachfolgeregelung von Schwimmmeister Klaus Gehrke, der am 31. Dezember in Ruhestand geht, konnte erst gehandelt werden als feststand, dass der langjährige Badbetreuer keine Vertragsverlängerung wünscht.
Über alle diese Sachstände und Entwicklungen wurden regelmäßig der Werbener Bürgermeister Bernd Schulze sowie der Finanzausschuss der Verbandsgemeinde im Rahmen der Haushaltsgespräche informiert. Nicht zu vergessen, der neu gewählte Stadtrat, der bei der ersten Sitzung im nicht öffentlichen Teil über den aktuellen Stand zur causa „Freibad“ informiert wurde. „Und das wird auch weiterhin der Fall sein“, sagt Schernikau, „sobald es neue Entwicklungen gibt, werden alle Betroffenen mit in die Entscheidungen und weitere Vorgehensweisen eingebunden.“
Interessant: Die Besucher des Freibads, die von der AZ angesprochen wurden, bedauern zwar den Abgang von Klaus Gehrke, doch wer das Bad künftig betreibt, sei ihnen relativ egal. „Hauptsache, es bleibt alles, wie es ist und das Freibad wird nicht geschlossen“, lautet die überwiegende Meinung.
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