Engagement in der Förderung von Kultur und Bildung wird ausgezeichnet

 

Es wurde auch der verstorbenen Förderer gedacht

 

 

Mit den Kulturpreisen der Hansestadt Stendal werden Künstler und Künstlerinnen sowie Kulturschaffende, Initiativen oder Ensembles geehrt, die vorbildhaft künstlerisch in Erscheinung treten und über die Stadtgrenzen hinaus Initiatorinnen und Initiatoren kultureller Aktivitäten in der Hansestadt sind.

Im TdA wurden mal wieder Preise verliehen.©T.Pfundtner

Das Ehepaar Hentschel und sein Engagement wurde noch einmal gewürdigt.©Stadt Stendal

Stendal - Der Abend begann mit einer musikalischen Würdigung für Christine und Michael Hentschel. Michael Hentschel hatte den Kulturpreis Stendal mit ins Leben gerufen und selbst mit der Projektgruppe „Kunst im öffentlichen Raum“ im Jahr 2023 gewonnen. Die Pianistin Haesung Bahr spielte von Robert Schumann Arabeske op. 18, ein eher heiteres Musikstück, das gut zur Lebensfreude und Engagement des Ehepaares passte. Das Ehepaar Hentschel, das im Sommer bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, wurde von Oberbürgermeister Bastian Sieler mit den Worten geehrt: „Wir haben zwei herausragende Persönlichkeiten des Stendaler Kulturlebens verloren, die unsere Stadt mit ihrer Lebensfreude und kreativen Energie bereichert haben.“
Sieler bedankte sich bei allen Kulturschaffenden, Nominierten sowie Preisträgerinnen und Preisträgern für ihr Wirken und sagte: „Kulturorte sind Orte der Begegnung. Kultur ermöglicht zudem Bewegung, ist ein Katalysator für Veränderung. Kultur gehört zum Fundament unserer vielfältigen Gesellschaft und stärkt unsere demokratische Gesellschaft.“

Lieder aus dem „Zauberer von Oz" gehörten zum Rahmenprogramm.©Stadt Stendal

Claudia Tost unterhielt das Publikum mit ihren Puppen und Aktionen zum Mitwirken.© Stadt Stendal

Die künstlerische Umrahmung des Abends hatten das Theater der Altmark und die Kulturpreisträgerinnen und Kulturpreisträger aus dem Vorjahr übernommen. Im Großen Haus des TdA stimmten mitreißende Songs aus dem „Zauberer von Oz“ das Publikum auf einen Abend voller künstlerischer Eindrücke ein. Die Projektgruppe „Kunst im öffentlichen Raum“ präsentierte in Bild und Wort die Entstehung der Rolandbronze. Die Kulturpreisträgerin Christiane Eichenberg brachte ein kleines Ensemble mit und erfüllte das Große Haus des TdA mit musikalischen Stücken zum Advent. Die Puppenspielerin des TdA, Claudia Tost, gab dem Publikum mit ihrer auffordernden Kompetenz einen Moment zum Mitmachen und erntete großen Applaus. Den Großen Saal des Theaters erfüllte auch eine Hymne für Gleichberechtigung und Toleranz vom Kulturförderpreisträger des Jahres 2023, dem Inklusiven Chor „Jeder ist anders!“. In diesem Chor singen Menschen mit und ohne Behinderung harmonisch und herzerwärmend zusammen.

Den Kulturförderpreis erhielt Michael Philipp, von der Ossi-Kultur-Scheune Uenglingen e. V., und wurde für seine Verdienste um die Kulturlandschaft der Region an verliehen. Der Ausgezeichnete habe die Ossi-Kultur-Scheune zu einem kulturellen Zentrum entwickelt, das die Menschen zusammenbringe und ein vielfältiges Kulturprogramm biete, wollte Laudator Rico Goroncy, Vorsitzender des Ausschusses für Jugend, Frauen, Familie und Soziales im Stendaler Stadtrat und Mitglied der Kulturpreis-Jury, über den Preisträger eigentlich sagen; leider waren er und der Ausgezeichnete krank und nicht anwesend.

Bürgermeister Bastian Sieler bestärkte die Kulturschaffenden:„Kultur gehört zum Fundament unserer vielfältigen Gesellschaft und stärkt unsere demokratische Gesellschaft.“©Stadt Stendal

Rahmenprogramm, Laudatoren, Preisträgerinnen und Preisträger erhielten stürmischen Beifall für ihre Beiträge.© alle Fotos: Stadt Stendal

Der 3. Kulturpreis wurde der Altmark Festspiele gGmbH verliehen, für ihre herausragenden Leistungen in der Förderung von Musik und Kunst sowie für die Etablierung eines kulturellen Highlights in der Region. Durch ihr hochwertiges Programm und ihre innovative Gestaltung haben die Festspiele seit nunmehr zehn Jahren ein breites Publikum begeistert und die Attraktivität der Altmark gesteigert, führte Laudator Klaus Schmotz, Stadtrat und Mitglied der Kulturpreis-Jury aus. Als Beispiele nannte er die Strohballenarena in Wittenmoor und das Beethoven-Konzert in der Alstom-Werkhalle.

Der 2. Kulturpreis wurde für die lebendige Pflege der Traditionen des Gesellschaftstanzes und die Bereicherung des kulturellen Lebens in Stadt und Region an die Tanzschule Schier-Rösel verliehen. Durch ein vielfältiges Kursangebot und beeindruckende Aufführungen fördere die Tanzschule nicht nur die Freude an der Bewegung, sondern trüge maßgeblich zum Zusammenhalt und zur Gemeinschaft bei, sagte Laudator Peter Ludwig, Vorsitzender der Kulturpreis-Jury und des Kultur-, Schul- und Sportausschusses im Stendaler Stadtrat in seiner Laudatio. Seine Aussage: „Im Saal gibt es wohl niemanden, der dort noch keine Tanzstunden genommen hat“, sorgte für Gelächter im Publikum und bestätigte ihn damit.

Tosenden Applaus gab es dann als der Gewinner des 1. Kulturpreises 2024 verkündet wurde: Der 1. Kulturpreis wurde für das außergewöhnliche Engagement in der Förderung von Kultur, Bildung und internationalem Austausch an die Sommerschule Wust e. V. verliehen. „Sowohl das vielfältige und weit über die Region hinausstrahlende Kulturprogramm als auch das einzigartige Bildungsangebot sind seit über drei Jahrzehnten beispielhaft für eine lebendige Kulturlandschaft", führte in seiner Laudatio Bastian Sieler, Oberbürgermeister der Hansestadt Stendal aus.

Sehr erfreut, aber auchrecht  erstaunt sagte die Vorstandsvorsitzende der Sommerschule Wust, Ina Leutloff: „Wir waren sehr überrascht, überhaupt nominiert zu werden. Wir sind sehr dankbar über den ersten Platz.“

Alle Preisträgerinnen und Preisträger, aber auch alle Mitwirkenden, die diesem Abend im Theater der Altmark mit ihren Darbietungen den würdigen Rahmen verliehen, erhielten begeisterten Applaus. Zeigte sich doch wieder, dass die Region auch künstlerische Leuchttürme besitzt, die weit über die Grenzen der Altmark hinaus, strahlen können.