Bewegender Abschied

 

Von Kunst und Musik geprägt war das Leben des Ehepaares.©T.Pfundtner

Abschied vom Ehepaar Hentschel, das über Jahrzehnte das kulturelle Leben Stendals mitprägte.

 

 

In der Altmark Zeitung erschien am Samstag, 07. September 2024, in der Ausgabe für den Landkreis Stendal im Lokalteil Stendal / Arneburg-Goldbeck der Beitrag über die Trauerfeier anlässlich des Unfalltodes des Ehepaars Christine und Michael Hentschel. Unter der Titelzeile „Bewegender Abschied für Unfallopfer" und „Trauerfeier für Ehepaar Hentschel / Kulturelles Leben in Stendal geprägt" konnten Sie ihn lesen.

Zahlreiche Trauernde wohnten dem Gottesdienst bei.©T.Pfundtner

Trauergäste in der Marienkirche©T.Pfundtner

Stendal – Mehr als 500 Trauergästen war es ein Bedürfnis gestern (6. September) in die Marienkirche am Markt zu kommen, um gemeinsam mit der Familie Abschied von Christine und Michael Hentschel zu nehmen. Nur wenige Stunden zuvor war das Ehepaar im engsten Familienkreis auf dem Stendaler Friedhof beigesetzt worden. Die in der ganzen Stadt bekannten und beliebten Eheleute waren am 16. August bei dem tragischen Unfall auf der A 14 ums Leben gekommen.

Unter den Besuchern des würdevoll gestalteten Trauergottesdienstes waren Oberbürgermeister Bastian Sieler, sein Vorgänger Klaus Schmotz mit Ehefrau, Vertreter der Jütting- und der Kaschade Stiftung, des Fördervereins Glocken Sankt Marien, dem Theater der Altmark, dem Domchor, dem Kunstforum Katharinen, der Musik- und Kunstschule – alles Vereine und Organisationen, in denen sich Michael Hentschel mit Feuer und Flamme engagierte. Immer unterstützt von seiner Familie. Nicht zu vergessen die zahlreichen Stadträte, zu dem der Verstorbene auch lange Zeit gehörte.

Mit bewegenden Worten erinnerte Superintendent Michael Kleemann (r.) bei der Trauerfeier an das Wirken von Christine und Michael Hentschel.©T.Pfundtner

Mit diesem bezeichnenden Bild war der Ablauf der Trauerfeier geschmückt. Das Ehepaar Hand in Hand.©T.Pfundtner

Superintendent Michael Kleemann betonte in seiner Predigt, dass der Schock und die Trauer über den Unfall, der zwei – die Stadt prägende – Menschen so unverhofft aus dem Leben gerissen hatte, noch lange nicht vorbei sein könne. Weder bei den Kindern Antje und Max noch bei den Enkeln, Verwandten und Freunden. „Aber es mag vielleicht ein kleiner Trost sein, dass Christine und Michael ihren letzten Weg gemeinsam gegangen sind. So wie auf einem Bild, auf dem die beiden eine Treppe hoch „ins helle Licht steigen.“

Der Pfarrer bedankte sich bei allen Rettern und Einsatzkräften, „die früh an der Unfallstelle waren. Doch es gelang ihnen nicht – trotz aller Bemühungen – das Leben dieser immer fröhlichen Menschen zu retten. Menschen, die ihr Leben und Engagement der Musik und der Kultur gewidmet hatten. „Michael hat einmal gesagt „Kultur ist Leben, nicht Luxus“ erinnerte Kleemann, „und so haben sie gelebt und gewirkt. In ihrer Familie. In der Stadt.“

Der studierte Kirchenmusiker und langjährige Musikstadtdirektor hatte seine Christine „bereits in der Schule kennen- und lieben gelernt“, blickte der Pfarrer zurück. „Hochzeit 1965, zwei Kinder, ein schönes Heim und die Begeisterung für die Musik prägten ihr Leben. Das alles fehlt nun." Das Schicksal, wie Kleemann ausführte, habe ein tiefes Loch gerissen - in der Familie, der Stadt und bei allen Menschen, die dieses liebenswerte und mitreißende Ehepaar kannten.

Noch einmal sang der Chor für den Stadtmusikdirektor und seine Frau.©T.Pfundtner

Gut eine Stunde dauerte die ergreifende „mit Schatztruhen gefüllter Erinnerungen“ durchdrungene Trauerfeier. Mit dem Präludium in C-Dur von Johannes Sebastian Bach verließ die Trauergemeinde die Marienkirche. Das ergreifende Stück war bereits zur Hochzeit von Christine und Michael Hentschel erklungen und wäre bestimmt auch anlässlich ihrer Diamantenen Hochzeit im kommenden Jahr gespielt worden.