Johanniter besuchen ihre Werbener Wiege
Spurensuche: Ritterorden belebt drei Tage die Hansestadt
In der Altmark Zeitung konnten Sie am Donnerstag, 08. August 2024, in der Ausgabe für den Landkreis Stendal im Lokalteil Stendal / Arneburg-Goldbeck den Ausblick auf die Veranstaltung der Johanniter in Werben lesen. Die Überschrift hieß: „Johanniter besuchen ihre Werbener Wiege" und „Spurensuche: Ritterorden belebt drei Tage die Hansestadt / Umfassendes Programm geplant".
Einige Spuren des Johanniterordens sind noch zu finden und sollen erhalten werden.©privat
Werben – Wie lebendig und interessant die Vergangenheit bis heute geblieben ist, wird sich wieder einmal am Wochenende vom 13. bis 15. September 2024 in Werben zeigen. Unter dem Motto „Der Johanniterorden zwischen Jerusalem und Werben – eine Spurensuche“, laden der Orden und die Stadt zu einer großen Tagung alle Interessierten ein.
Los geht es am Freitag um 18 Uhr mit einem Empfang für alle Teilnehmer des Kongresses im Saal des Rathauses. Bürgermeister Bernd Schulze begrüßt dort die Gäste und erinnert noch einmal an die Bedeutung der Johanniter für Werben. Anschließend gibt es ein festliches Konzert mit Musik aus der Kreuzfahrerzeit unter der Leitung von Prof. Jochen Großmann, Organist und Chorleiter der Universität der Künste Berlin.
Der Sonnabend steht tagsüber ganz im Zeichen der Wissenschaft. Insgesamt acht Vorträge, die einen weiten Bogen zu Geschichte und Funktion des Ordens schlagen, werden im Hansesaal des Hotels „Deutsches Haus“ und der Heilig-Geist-Kapelle gehalten. Die Redner reisen aus Berlin, Zittau, Karlsruhe und sogar aus Danzig an. Da geht es um das „Selbstverständnis der Johanniter zwischen Hospital oder Kriegsdienst“ oder die „Rolle von Albrecht dem Bären im Zeitalter der Kreuzzüge“. Für den Abend ist ein abwechslungsreiches Programm im Kommandeurshaus geplant.
Den Abschlusstag eröffnet ein ökumenischer Gottesdienst in der Johanniskirche mit Mitgliedern des Johanniter- und des Malteserordens. Anschließend folgt eine Stadtführung mit Besichtigung des Romanischen Hauses und einem Bericht über die Sanierung und Freilegung des Gebäudes durch ein Ingenieurbüro für Baustatik und Sanierungsplanung. Eine Führung durch die Gutsanlage mit dem Komtureiverein folgt. Anschließend besteht noch die Möglichkeit die Ausstellung „Ritter – Mönche – Krankenpfleger“ im Haus Promenade 1 zu besichtigen.
Umfassendes Programm geplant
Tatsächlich gilt die kleinste Hansestadt der Welt als Wiege der Johanniter in Norddeutschland. Mit der Stadtgründung anno 1151 siedelte der Johanniterorden seine zweite Kommende in Deutschland an. Nur neun Jahre später überließ Albrecht der Bär, Markgraf von Brandenburg, mittels einer Schenkung diese Niederlassung dem Orden. Die Johanniter erhielten in Werben die romanische Kirche mit allem Zubehör und Nutzungsrechten sowie sechs Magdeburger Hufen Land, was etwa 240 Morgen (etwa 60 Hektar) entspricht. Damals bestand die Werbener Ortsniederlassung aus sechs oder sieben Rittern, die im südlichen Teil der Stadt über einen eigenen Bezirk mit eigenem Tor verfügten. Er hatte bis 1809 Bestand. Dank der Komturei wurde Werben damals zu einem Teil eines überregionalen Netzwerkes des Ordens, das seinerzeit ganz Europa erfasste.
Noch heute erinnern die Kirche Sankt Johannis, die Kapelle des Heilig-Geist-Spitals (heute Salzkirche) oder das Romanische Haus an den Orden und seine christlichen Aufgaben. Mitte September kommen Ordensmitglieder, Wissenschaftler, Historiker und Interessierte zusammen, um sich mit einigen Stationen und Epochen auseinanderzusetzen. tp
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