Jugendaustausch: Amerikaaufenthalt zum Brücken bauen

Arbeitseinsätze, Diskussionen und Shopping-Tour

 

Zehn Jahre Jugendaustausch zwischen  Amerika und der Verbandsgemeinde

 

 

In der Altmark Zeitung konnten Sie am Dienstag, 03. September 2024, in der Ausgabe für den Landkreis Stendal im Lokalteil Stendal / Arneburg-Goldbeck den Beitrag zum Jugendaustausch zwischen jungen Leuten aus Arneburg-Goldbeck und amerikanischen Jugendlichen aus Frederick unter den Titeln „Zwei Wochen lang Brücken gebaut" und „Zehn junge Leute aus der Verbandsgemeinde zu Gegenbesuch in den USA" lesen.

Im Altarraum der evangelischen Kirche von Frederick, dem Partner für den Jugendaustausch, stellt sich die Gruppe zum Erinnerungsfoto auf.©privat 

 

Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck – Es sind Erlebnisse und Erfahrungen, die die zehn jungen Leute aus der Verbandsgemeinde wohl ihr ganzes Leben begleiten werden und unvergessen sind: Eine Woche nach dem Beginn der Sommerferien starteten die 14- bis 18-jährigen Schülerinnen und Schüler mit ihren Begleitern in ihr größtes Abenteuer und flogen von Frankfurt für zwei Wochen in die Stadt Frederick im amerikanischen Maryland.

Es war nicht das erste Mal, dass Jugendliche aus Arneburg-Goldbeck die Reise über den „Großen Teich“ antraten: 2014 hob zum ersten Mal ein Flieger mit jungen Altmärkern Richtung USA ab. Und das kam so: 2011 wurde in Klein-Schwechten Thomas Vechterling als neuer Pfarrer im Pfarrbereich Klein-Schwechten von der evangelischen Kirche eingesetzt. Der damals 35-jährige Weringeröder hatte zuvor ein Sondervikariat in den Vereinigten Staaten absolviert und es sich zum Ziel gesetzt, ein Jugendprojekt zwischen jungen Deutschen und Amerikanern zu starten. Das sollte allerdings kein Urlaub für die Reisenden sein. Vielmehr ging es um Arbeitseinsätze, politischen Meinungsaustausch und die Begleitung sozialer Projekte, bei denen sich die jungen Menschen kennen und verstehen lernten.

2013 besuchten erstmalig junge Amerikaner Klein-Schwechten und Ostdeutschland. Nur ein Jahr später kam es dann zum Gegenbesuch in den USA.

Am Abend vor dem amerikanischen Unabhängigkeitstag erlebten die deutschen Gäste ein Baseballspiel im vollbesetzten Stadion von Frederick.©privat

Pfarrer Vesterling hat Klein-Schwechten seit vielen Jahren verlassen, sein Projekt aber lebt bis heute: „Im jährlichen Wechsel wird die Partnergemeinde besucht“, sagt René Schernikau, der sich seit Beginn des Jugendaustausches privat engagiert. Auch in diesem Jahr war er auf der Reise mit dabei. Nach wie vor unterstützt die Kirche den Austausch, aber die Hauptarbeit haben Eltern übernommen, die sich ehrenamtlich um Vorbereitung und Planung kümmern. Gut 400 Euro kostet der Trip pro Person, der Rest wird aus Fördermitteln bereitgestellt.

Im Vordergrund der gegenseitigen Besuche stehen immer „Brücken bauen“, „Freundschaften knüpfen“, „Vorurteile abbauen“, „Toleranz“ und „Menschenwürde“.

Dass der Austausch von den jungen Leuten einiges abverlangt, zeigt sich an anderen Beispielen: So wurde gemeinsam am Strand von Prora auf der Insel Rügen nahe der Nobelherbergen Müll gesammelt. Stundenlang: „Da kam unheimlich viel zusammen. Die jungen Leute waren entsetzt und haben dann noch tagelang über die Abfallproblematik und die damit eingehende Gleichgültigkeit, sowohl bei uns als auch in Amerika, diskutiert.

Während einer Reise in die USA besuchten die Deutschen auch Memphis. Doch anstatt das Museumshaus von Elvis Presley „Graceland“ zu besuchen, ging es stattdessen in ein Armenviertel, in dem hauptsächlich farbige Menschen leben, zu einer Armenspeisung. Und beim Auf- und Abräumen, der Essensausgabe und dem Saubermachen halfen alle mit.

Levin Hoffmann unterhält sich mit einem älteren Herrn, der ebenfalls Hoffmann heißt und dessen Vorfahren aus Deutschland stammen.©privat

Auch in diesem Jahr standen viele aktuelle Themen auf dem Programm: Naturschutz, Klimawechsel oder das Erstarken rechter politischer Kräfte. Außerdem wurde bei einem Besuch in Gettysburg, hier fand im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg vom 1. bis 3. Juli 1863 die mitentscheidende Schlacht zwischen Nord- und Südstaatlern statt, intensiv über die „Lehren aus diesem Krieg für heute“ diskutiert. Später wurden am College der Stadt mit US-Studenten die Bildungsmöglichkeiten im Land thematisiert.

Selbstverständlich sorgten die Verantwortlichen beider Nationen während des Aufenthalts auch dafür, dass die Freizeit nicht ins Abseits geriet:  Lagerfeuer und grillen am Strand, Besuch beim Baseballspiel, Live-Konzert, Besuch des Capitols in Washington, Souvenir-Shopping oder Boutiquen-Bummel oder einfach nur chillen – alles wurde ermöglicht.

Und so war es kein Wunder, dass auf dem Rückflug zurück in den altmärkischen Alltag, die jungen Frauen und Männer noch lange über ihre beeindruckenden Erlebnisse sprachen, bevor ihnen die Augen zufielen.

„Jetzt beginnen wir mit den Vorbereitungen für den amerikanischen Gegenbesuch im nächsten Jahr“, sagte Schernikau der AZ. „Dafür haben unsere Reisenden schon viele Ideen für ein adäquates Programm im Köcher.“

2024-09-03T16:24:16+02:00

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