Stendaler Lebensretter ausgezeichnet
Jan-Uwe Merkel zog 50-Jährigen aus der Elbe
In der Altmark Zeitung konnten Sie am Dienstag, 03. September 2024, in der Ausgabe für den Landkreis Stendal im Lokalteil Stendal den Bericht über die Auszeichnung eines Polizeianwärters mit der Lebensrettungsmedaille nachlesen. Die Überschriften lauteten: „Lebensretter Merkel ausgezeichnet" und „50-Jährigen in Tangermünde aus Elbe gezogen / Medaille für den Stendaler".
Ministerpräsident Reiner Haseloff überreicht im Beisein von Kabinettsmitglied Tamara Zieschang, Rettungsmedaille und Urkunde an Jan-Uwe Merkel.©T.Pfundtner
Stendal / Tangermünde – „Es ist wichtig, Mut, wie Sie ihn gezeigt haben, auch öffentlich zu würdigen, weil er für unser Zusammenleben grundlegend und manchmal im wahrsten Sinne des Wortes lebensrettend sein kann“, wandte sich Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) an den neben ihm stehenden Stendaler Jan-Uwe Merkel. Der Polizeianwärter war am 6. Juni zum Angeln an die Elbe in Tangermünde gefahren. Plötzlich bemerkte er, wie ein hilfloser Mann den reißenden Fluss entlangtrieb. Ohne zu zögern, stürzte sich Merkel todesmutig ins Wasser, schwamm gegen die starke Strömung an und zog den Mann ans rettende Ufer. Wie die Polizei mitteilte, war der 50-Jährige damals aus ungeklärter Ursache von der Elbebrücke ins Wasser gestürzt. Dabei hatte er glücklicherweise nur leichte Verletzungen erlitten, sodass Merkel ihn an den Rettungsdienst übergeben konnte. Für seinen Mut und die Bereitschaft, sein Leben für einen anderen Menschen aufs Spiel zu setzen, wurde der 31-Jährige am Freitagabend auf dem Empfang zum Sachsen-Anhalt vom MP mit der Rettungsmedaille des Landes Sachsen-Anhalt ausgezeichnet.
Ministerpräsident Haseloff hält die Laudatio für den Lebensretter©T.Pfundtner
„Sie sind nicht nur Polizist, sondern leisten als Rettungsschwimmer auch außerhalb Ihrer Dienstzeit viel für unsere Gesellschaft. Mit Ihrem Einsatz haben Sie ein Beispiel gegeben“, sagte Haseloff und übergab an den jungen Mann eine Urkunde und die Medaille. Die Auszeichnung wurde am 7. September 2005 als staatliche Anerkennung gestiftet und wird an Personen verliehen, die unter Einsatz ihres eigenen Lebens Menschenleben gerettet oder eine für die Allgemeinheit drohende erhebliche Gefahr abgewendet haben.
Auch Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) war nach Stendal gereist und übergab dem Polizeianwärter einen riesigen Blumenstrauß. Unter donnerndem Applaus der über 300 Gäste nahm der sichtlich gerührte Lebensretter die Auszeichnung entgegen und meinte bescheiden, dass es für ihn selbstverständlich sei, anderen Menschen zu helfen. Nach der Ehrung stellte er dann im Saal der Innenministerin Angehörige seiner Familie vor.
Das eigene Leben für jemanden einzusetzen ist vorbildlich.
Seit über zehn Jahren ist Merkel Mitglied bei der DLRG-Ortsgruppe in Tangermünde. Hier wurde er erst zum Rettungsschwimmer ausgebildet und absolvierte dann erfolgreich 2013 den Einsatztaucher-Lehrgang.
Selbstverständlich ist die Ortsgruppe stolz auf die Auszeichnung, „doch für uns ist es selbstverständlich, Menschenleben zu retten“, sagte Vereinsvorsitzender Georg Nitschke der AZ. Deshalb wurde der Einsatz auch nicht besonders gefeiert, aber allen Mitgliedern bekanntgegeben. Ausbilder und Einsatzleiter Torsten Schiess hofft, dass die Rettungsmedaille eine Zusatzmotivation für alle ist.
Schade nur, dass von der Tangermünder DLRG niemand an der Auszeichnung teilnahm – es gab wohl keine Einladungen…
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