Planung für neue L16-Brücke steht

 

Bahn muss ok geben, dann geht’s los

 

 

In der Altmark Zeitung konnten Sie am Dienstag, 10. September 2024, in der Ausgabe für den Landkreis Stendal im Lokalteil Arneburg-Goldbeck einen Beitrag über den aktuellen Planungsstand für die L16 - Brücke lesen. Die Überschriften lauteten: „Planung für neue L16-Brücke steht" und „Bahn muss ihr Okay geben, dann können die Arbeiten losgehen".

Seit fast vier Jahren wird der Verkehr über die marode L16-Brücke per Ampel geregelt. Die Fahrzeuge dürfen nur mit Tempo 20 und einseitig passieren.© T.Pfundtner

Hassel – Endlich kommt Bewegung in die seit Jahren vor sich hin dümpelnden Sanierungspläne für die Brücke der L16 im Bereich Chausseehaus über die Gleise der Bahn.  Bereits 2020 wurden Schäden festgestellt, die durch die fortschreitende Spannungsrisskorrosion entstanden waren und somit die Tragfähigkeit einschränkten. Außerdem wurden erhebliche Fugenschäden, freiliegende Bewehrungen durch Abplatzungen im Deckbeton sowie Risse in den Fertigteilen des 1975 errichteten Bauwerks ermittelt.  Damit nicht genug: Auch die Schutzplanken entsprachen vor vier Jahren längst nicht mehr den aktuellen Richtlinien, was auch für das Brückengeländer gilt. Nach damaliger Einschätzung des Verkehrsministeriums von Sachsen-Anhalt ist die unscheinbare Brücke seitdem in ihrer Stand- und Verkehrssicherheit gefährdet. Diese Entscheidung führte dazu, dass eine Funkampel den Verkehr einseitig regelt und alle Fahrzeuge lediglich 20 km/h fahren dürfen.

Jetzt, so teilt Meike Portius, Regionalbereichsleiterin der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt, mit, dass die Planung des Ersatzneubaus technisch praktisch fertig ist. Das Problem aber sind, „die Planung der Bahnanlagen und die Beurteilung der Eingriffe in diese“, sagt die Bereichsleiterin. Der Grund: Es gibt nur sehr wenige von der Bahn zugelassene Ingenieure, die „solche Projekte planen oder prüfen dürfen.“  So wurde viel Zeit eingebüßt, da ein entsprechender Experte nicht zur Verfügung stand. „Aber jetzt ist absehbar, dass unsere Pläne überprüft und umgesetzt werden können. Ob dies aber heute oder morgen oder erst in sechs Monaten passiert, weiß auch Meike Portius nicht. Auch kann sie nicht beurteilen, ob der Bahn-Ingenieur nicht Änderungen vornehmen wird. „Unser Plan läuft auf eine ähnlich aussehende Brücke hinaus, die allerding mit deutlich mehr Schutzwänden und -stützen versehen sein wird.“  Die möglichen Kosten können leicht in den siebenstelligen Bereich geraten. „Genauere Zahlen können wir jetzt aber noch nicht nennen.“

Für die Straßen-Chefin ist es wichtig, dass jetzt alles zügig vorangeht. Zwar gibt sie Entwarnung, dass die Brücke – auch wenn der Verkehr täglich zunimmt – nicht gefährdet ist. Tatsächlich rollen fast rund um die Uhr unzählige Holztransporter und Lkw zum Industrie- und Gewerbepark (IGPA) in Arneburg darüber. Dazu kommt der Pendelverkehr aus und in Richtung Stendal.

Bürgermeister Alf Diedrich befürchtet starken Umleitungsverkehr durch Hassel

Sollte nun alles glattgehen, rechnet die Straßenbehörde mit einer Bauzeit von fünf bis sechs Monaten. „Eine Behelfsbrücke wird es aus wirtschaftlichen Gründen nicht geben. Ebenso keinen Bahnübergang in der Zeit. Das ist verkehrssicherheitstechnisch nicht genehmigungsfähig und viel zu teuer.“

Stattdessen wird die Umleitung über das benachbarte Straßennetz geführt werden. „Diese wird aber erst kurz vor Baubeginn beschlossen und durch die Verkehrsbehörde angeordnet. Wir sind in jedem Falle bestrebt, mit allen Beteiligten und im Sinne der Betroffenen die verträglichste Lösung zu finden.“

Was Hassels Bürgermeister bezweifelt: „Wann immer Maßnahmen an der Brücke durchgeführt wurden und egal, welche Umleitungen eingerichtet wurden, die Hauptlast des Umleitungsverkehrs und der vielen Laster zum Zellstoffwerk und zur Papierfabrik führt durch Hassel. Deshalb hoffe ich, dass die Polizei regelmäßig kontrolliert und dafür sorgt, dass die vorgegebene Umleitungsroute eingehalten wird.