Zwei Themen beherrschten den Abend

 

Das Große Haus im TdA war gut besucht am 17.01.2025©T.Pfundtner

Zum Neujahrsempfang der Stadt, des Kreises und der Hochschule kamen gut 450 Gäste ins TdA

 

Intendantin Dorotty Szalma mit Gebärdendolmetscherin bei ihrer Rede.©Stefan Rühling

Auf dem Spielplan des Theaters der Altmark stand für den 17. Januar 2025:

NEUJAHRSEMPFANG – Kooperationsveranstaltung
Am Freitag, 17.01.2025 um 16:00 Uhr im Großen Haus

Bürgerinnen und Bürger von Stendal waren ins Theater der Altmark ins Große Haus geladen, um dem Neujahrsempfang mit der Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, Stendals Oberbürgermeister Bastian Sieler (parteilos), Landrat Patrick Puhlmann (SPD), dem Prorektor der Hochschule Magdeburg-Stendal, Prof. Dr. Volker Wiedemer, sowie der Intendantin des Theaters der Altmark (TdA), Dorotty Szalma, beizuwohnen.
Dieser Einladung folgten viele Stendalerinnen und Stendaler, so dass das Große Haus gut gefüllt war.

Ministerin Lydia Hüskens bei ihrer Neujahrsrede am 17.1.25©Stefan Rühling

Von Thomas Pfundtner
Stendal – Beim Neujahrsempfang vom Landkreis und der Stadt am vergangenen Freitag im Theater der Altmark waren zwei Ereignisse die Themen des Abends: Zum einen ging es um den landesweiten Bauernprotest, bei dem es im Kreis einige Auswüchse gab. So kritisierte Landrat Patrick Puhlmann (SPD), dass sich „einige Unternehmer zu Möchtegernherren einer Brücke machen.“ Er betonte, dass er zu den Landwirten und ihren Forderungen stände, aber es nicht akzeptieren könne, wenn Demonstrationen, die stattfinden können und stören dürfen, derart aus dem Ruder laufen. Er fuhr fort, dass bereits viele Anzeigen gegen Beteiligte der Blockaden gestellt worden sein.
Für diese klare Kante erhielt der Landrat lauten Applaus. Kräftig geklatscht wurde auch, als Bastian Sieler (parteilos) sich in seiner Rede wunderte: „In Potsdam haben sich Neonazis, AfD und rechte Kräfte in einem Hotel getroffen und Möglichkeiten für die gezielte Remigration von Ausländern, die in Deutschland leben, in Lager in Afrika diskutiert und rechtliche Möglichkeiten geprüft. Das ist schlimm, so etwas kannte ich bisher nur aus Geschichtsbüchern in der Oberstufe. Aber es verwundert mich doch sehr, dass der Protest gegen dieses Treffen nicht besonders groß ist. Da hätte ich schon mehr erwartet…“

OB Bastian Sieler hält seine Neujahrsansprache©Stefan Rühling

Nach der Begrüßung der gut 450 Gäste aus Politik, Wirtschaft, ehrenamtlichen Organisationen sowie Feuerwehr, Polizei und THW durch Intendantin Dorotty Szalma, betraten vier Redner die Bühne: Landrat Patrick Puhlmann, die Ministerin für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt Lydia Hüskens (FDP), der Oberbürgermeister von Stendal Bastian Sieler und der Prorektor der Hochschule Professor Dr. Volker Wiedemer. Alle waren sich einig darüber, dass die Altmark eine liebenswerte Region sei, die hervorragend für die Zukunft gerüstet ist. Die Ministerin hob hervor, dass die digitale Entwicklung mit dem Ausbau eines flächendeckenden Breitbandinternets in der Region vorbildlich für das ganze Land sei.
Landrat Puhlmann erwähnte die Hochwasserkatastrophe vom Dezember und Januar und sagte, dass die Deiche in der Altmark so stabil seien, dass sie die gemessenen Höhen verkraften können. Für diese Instandsetzung nach den Hochwassern von 2003 und 2013 bedankte er sich ausdrücklich beim Land: „Wenn es einen Grund zum Danken gibt, machen wir das gern. Auch wenn das nicht so oft der Fall ist.“
Bastian Sieler erinnerte an das gelungene Rolandfest, „das ich zum ersten Mal als Oberbürgermeister gefeiert habe“; und freute sich über den Sachsen-Anhalt-Tag, der nach der Corona-Absage 2024 bereits „zum zweiten Mal in Stendal gefeiert wurde. Darauf bin ich stolz.“ Nicht erwähnt wurde das Hickhack im Stadtrat um die größte Party Sachsen-Anhalts, die nur mit knapper Mehrheit positiv beschieden wurde.

Die Schülerinnen Maya Kraulet, Alina Bederitzky, Susanne Böhme und Mara Mann vom Abi-Jahrgang des Winckelmann-Gymnasiums sorgten für die Verpflegung und besserten ihre Abi-Kasse damit auf.©T.Pfundtner

Die Beteiligung am kommunikativen Teil der Veranstaltung war groß.©T.Pfundtner

Fröhlichkeit und gute Neujahrslaune verbreitete Prorektor Professor Dr. Volker Wiedemer von der Hochschule. Diese war zum ersten Mal als Veranstalter beim Neujahrsempfang mit dabei. Er lobte die positive Entwicklung des Standortes Stendal und präsentierte die Hochschule mit Begeisterung: „Reden Sie mit uns, reden Sie mit den Studenten, kommen Sie uns besuchen“, lud er alle Anwesenden ein. Dann sprach er über die zahlreichen Projekte an der Hochschule, die „ohne unsere engagierten Studentenschaft gar nicht zustande kommen könnten.“ Stellvertretend für die jungen Studierenden, nannte er einige Namen, darunter als Beispiel Robert Schreiber, der gerade seine Masterarbeit schreibt. Sie alle stehen für „positive Gedanken, außerordentliches Engagement und hervorragende Leistungen.“ Immer wieder forderte er die Gäste des Neujahrsempfangs auf, mit den Hochschulkollegen und den Studenten nach dem offiziellen Teil beim Buffet miteinander ins Gespräch zu kommen. Fast schien es so, als sei das „Buffet im Foyer“ der Kommunikationspunkt schlechthin. Kleiner Nachteil: Es war gar kein Buffet aufgebaut.  Das störte die Gäste in keiner Weise, wie die vielen Gespräche und Begegnungen nach dem offiziellen Teil bewiesen.

Impressionen der Neujahrsveranstaltung im Theater der Altmark.© Stefan Rühling