Theatertradition im Arzt-Garten

 

Liederabend und Fußball eine perfekte Mischung, die begeisterte

 

Großer Andrang herrschte beim Gastspiel des TdA unter freiem Himmel in Elversdorf.©T.Pfundtner

 

Dorotty Szalma und Professor Dr. Ulrich Nellessen eröffneten den Abend. Die Intendantin wies darauf hin, dass für Kunst und Kultur in Ostdeutschland nun eine spannende Zeit beginnen würde und sprach damit auf die jüngsten Wahlergebnisse an.©T.Pfundtner

Elversdorf – Einmal im Jahr findet in dem kleinen Dorf ein Ereignis statt, das mittlerweile mehr Gäste anzieht, als Einwohner in dem Dorf leben. Mehr als 130 Besucher waren nach Elversdorf, einem Ortsteil von Demker, gereist, um einen entspannten Theaterabend zu erleben. Auf Einladung von Professor Ulrich Nellessen machte das Theater der Altmark (TdA) in dem 56 Einwohner zählenden Dorf Station. Geboten wurde der schauspielerische Liederabend „Ich glaub‘ ne Dame werd ich nie“.

Eine Hommage an Hildegard Knef, geschrieben und aufgeführt von Schauspielerin Susan Ihlenfeld und dem musikalischen Leiter des TdA, Niclas Ramdohr.

Eine junge Dame des Heimatvereins serviert Getränke, während Susan Ihlenfeld mit Rothaarperücke ins Publikum geht.©T.Pfundtner

Bei milden Sommertemperaturen und untermalt vom leisen Rauschen des Windes erlebte das Publikum eine musikalische Erinnerungsreise auf den Spuren der weltberühmten Schauspielerin, Autorin und Sängerin, die am 28. Dezember 2026 100 Jahre alt geworden wäre.

Zum nunmehr sechsten Mal fand in Elversdorf im Garten des ehemaligen Pfarrhauses dieses kulturelle Highlight in der Region statt. Die Idee hatte der ehemalige ärztliche Direktor der Johanniter-Klinik in Stendal während der Corona-Pandemie. „Damals“, so erinnert er sich, „waren die Auflagen für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen so hoch, dass ich meinen Garten für eine Vorstellung im Freien anbot.“ Aus der Not geboren entwickelte sich so eine Veranstaltung, die mittlerweile Kult ist und aus der Region nicht mehr wegzudenken ist. Das liegt aber nicht nur an der Atmosphäre und den schauspielerischen Glanzleistungen, sondern auch am örtlichen Heimatverein. Dieser sorgt seit Beginn, dafür, dass die Rahmenbedingungen mehr als stimmig sind: Aufstellen der Sitzbänke, Betreuung des Publikums und des Theaterteams sowie zuvorkommender Service sind für Damen und Herren des Vereins ebenso selbstverständlich wie die lukullische Versorgung. Getreu der Zeile „Hummer und Austern, die sind mir ein Graus, ich ess lieber Buletten zuhaus“ aus dem Titelsong des Abends, gab es einen Berg von knackfrischen, herzhaften Frikadellen zum Verzehr, die reißenden Absatz fanden. Auch die leckeren Schnittchen mit Braten, Käse, Wurst und anderen „verführerischen“ Köstlichkeiten und das vielfältige Getränkeangebot fanden reißenden Absatz.

Ein besonderes Gastspiel des TdA mit besonderem Flair.

Susan Ihlenfeld und Niclas Ramdohr mussten immer wieder Zugaben geben, da das Publikum sie nicht von der Bühne lassen wollte.©T.Pfundtner

„Der Heimatverein unterstützt das Projekt jedes Jahr wieder mit großem Engagement“, sagt Prof. Nellessen, „ohne ihn wäre dieser Abend überhaupt nicht möglich.“ Zumal von Jahr zu Jahr mehr Karten verkauft werden und damit ein höherer Mehraufwand bei den Vorbereitungen und der Durchführung erforderlich ist. In diesem Jahr hatte der Verein sogar dafür gesorgt, dass nach der Vorstellung, auf einer Großleinwand das EM-Achtelfinalspiel Deutschland gegen Dänemark live übertragen wurde … Kein Wunder, dass es an diesem wunderbaren Abend nur Gewinner gab und alle mehr als zufrieden nach Hause gingen …