„Für Frieden braucht es gegenseitiges Vertrauen“
Landrat spricht im Rahmen einer Andacht in Schollene zum Volkstrauertag

Auf dem Weg zur Kranzniederlegung.©Stefan Rühling
Über zwei Millionen Gefallene im Ersten Weltkrieg, allein auf deutscher Seite. Dies nahm der 1919 gegründete Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (VDK) zum Anlass, einen jährlichen Volkstrauertag vorzuschlagen. 1922 wurde er das erste Mal begangen. Mit dem Begehen eines Volkstrauertages wollte man der Millionen von Kriegstoten des Ersten Weltkrieges gedenken. 1934 machten die Nationalsozialisten einen „Heldengedenktag“ daraus.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Volkstrauertag 1952 in der damaligen Bundesrepublik erneut eingeführt. In der Deutschen Demokratischen Republik wurde der Tag als „Internationaler Gedenktag für die Opfer des faschistischen Terrors und als Kampftag gegen Faschismus“ begangen. Trotz unterschiedlicher politischer Interpretationen blieb die Grundidee erhalten: ein Tag des Gedenkens, der Solidarität und des Bewusstwerdens der Auswirkungen von Gewalt und Krieg.
Heute steht der Volkstrauertag nicht nur für das Gedenken an vergangene Kriege, sondern auch für die Reflexion über aktuelle Konflikte und die Notwendigkeit, den Frieden zu bewahren. Es werden bundesweit Gedenkveranstaltungen auf Friedhöfen oder an Gedenkorten sowie Gottesdienste abgehalten. Außerdem richten deutsche Auslandsvertretungen in Kooperation mit dem Volksbund und internationalen Partnern Gedenkveranstaltungen auf den Kriegsgräberstätten im Ausland aus.
Der Volkstrauertag ist kein gesetzlicher Feiertag. Es handelt sich dabei um einen „stillen Feiertag“, an dem nur öffentliche Partys und Konzertveranstaltungen untersagt sind. Umgangssprachlich spricht man daher von einem „Tanzverbot.“
Das Datum ändert sich jährlich, der Termin liegt immer auf dem zweiten Sonntag vor dem 1. Advent.

Am Denkmal neben der Schollener Kirche legen Ringhard Friedrich und Patrick Puhlmann einen Kranz nieder. © Stefan Rühling
Im Landkreis Stendal legen Vertreter des Landkreises und des Kreisfeuerwehrverbandes Stendal zum Volkstrauertag jährlich gemeinsam an wechselnden Orten im Gedenken an die Kriegsopfer einen Kranz nieder.
Am 17. November 2024 haben zum alljährlichen Volkstrauertag Landrat Patrick Puhlmann und Ringhard Friedrich als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Stendal am Sonntagvormittag die Andacht in Schollene besucht. Dabei wurde am Denkmal neben der Kirche auch ein Kranz zum Gedenken an die Kriegsopfer niedergelegt. Der Landrat sprach in diesem Zusammenhang davon, dass im Krieg immer alle Beteiligten verlieren. „Für Frieden braucht es gegenseitiges Vertrauen“, mahnte Landrat Puhlmann.
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