Katholische Gemeinde Tangermünde wird Sankt Anna in Stendal zugeordnet
Katholische Kirche St. Josef in Steckelsdorf wird profaniert
Der Wohnplatz Steckelsdorf-Ausbau stellt eine Erweiterung der Siedlung Rathenow-West auf Steckelsdorfer Gebiet dar. Hier entstand 1962 die römisch-katholische St.-Josef-Kirche, wobei Steckelsdorf im Gegensatz zur Kernstadt Rathenow zum Bistum Magdeburg gehört. Von dort hat Bischof Feige hat in einem Dekret entschieden, die Pfarrei St. Elisabeth aufzuheben. Das 732 Quadratkilometer große Gebiet dieser Pfarrei, die Gebäude und die Kirchenmitglieder gehören damit ab dem 1. Januar nächsten Jahres zur Pfarrei St. Anna in Stendal.

Katholische Kirche St. Josef in Steckelsdorf, Innenansicht
( ©CCO.01.Quelle Eigenes Werk)
TANGERMÜNDE. Den katholischen Gemeindegliedern in Tangermünde stehen einige Veränderungen bevor. Bischof Gerhard Feige hat nach einigen Beratungsgesprächen mit den involvierten Gremien eine Entscheidung getroffen und folgendes Dekret veröffentlicht: Die katholische Pfarrei St. Elisabeth Tangermünde wird ab dem 1. Januar 2025 wird zur Pfarrei St. Anna Stendal gehören.
Diakon Matthias Marcinkowski meint dazu: „Die Pfarrei St. Elisabeth Tangermünde hatte 2023 noch 595 Mitglieder. Davon konnten nur noch wenige aktiv Verantwortung im Gemeindeleben übernehmen, weil das Durchschnittsalter sehr hoch ist“. Der Diakon ist seit dem 1. Juli 2024 als Übergangsverwalter in Tangermünde eingesetzt. Die Bistumsleitung wurde vom Kirchenvorstand selbst zu Beginn des Jahres um eine Lösung gebeten.
Bischof Feige wandte sich in einem persönlichen Schreiben direkt an die Gemeindeglieder: „Liebe Schwestern und Brüder, ich bin mir bewusst, dass diese Entscheidung ein großer Einschnitt für Sie als Pfarrei bedeutet. Dennoch hoffe ich, dass Sie sich davon nicht entmutigen lassen, sondern es auch als Chance verstehen.“

Bischof Gerhard Feige (2016) ©ViktoriaKuehne_B85A8679
Der Bischof betont dabei auch, dass dieser Schritt womöglich auch eine Gelegenheit sei, die ökumenischen Kontakte auszubauen. Dieser Gedanken bewegt Bischof Feige schon seit Jahren. In einem Gespräch zum Lutherjahr sagte er schon 2017 dazu: „ Ökumene ist der Versuch, mit der Spaltung der Christenheit und ihren komplexen wie komplizierten Folgen im Geiste Jesu Christi verantwortungsbewusst umzugehen und eine größere Einheit anzustreben. Das ist nicht einfach. Wie auch sonst in Gesellschaft und Politik bedarf es dazu mannigfaltiger Anstrengungen und eines langen Atems. Ich bin jedoch dankbar und froh, dass sich in den letzten Jahrzehnten das Verhältnis zwischen den verschiedenen Kirchen und Christen enorm verbessert hat, und hoffe, dass diese Entwicklung auch nach 2017 weitergeht." - Das gesamte Gespräch finden Sie hier oder hier: „https://journalismus-buecher-pfundtner.de/auch-umkehr-und-busse-gehoeren-zum-lutherjahr/".
Kirche „Zur Heiligsten Dreifaltigkeit“ bleibt und Gottesdienste werden dort gefeiert

Steckelsdorf Kirche St. Josef©Von Kirchenfan - Eigenes Werk
Die einschneidendste Veränderung wird wohl die Aufgabe des Gotteshausas St. Josef in Steckelsdorf sein. Sie wird am 7. Dezember 2024 um 14 Uhr mit einer Heiligen Messe profaniert und soll verkauft werden. Gottesdienste wird es dort aber bis zum Jahresende geben. Diakon Matthias Marcinkowski hat schon Kontakt zur evangelischen Gemeinde in Steckelsdorf aufgenommen, um dort die Mitnutzung der Gemeinderäume für Gottesdienst und Begegnung vorzubereiten. Auch dies ganz im Sinne der Ökumene.
Zurzeit sichtet Diakon Marcinkowski in Tangermünde die Akten, sortiert die Kirchenbücher für das Archiv, spricht mit den Gemeindemitgliedern über den bevorstehenden Schritt und begleitet sie intensiv in diesem Prozess. Das Kirchengebäude „Zur Heiligsten Dreifaltigkeit“ und dessen Gemeindehaus stehen weiterhin zur Verfügung, gehen ab dem 1. Januar 2025 an die Pfarrei Stendal unter Leitung von Pfarr-Administrator Stephan Lorek über. Das Wichtigste ist, dass es in der Kirche weiter Gottesdienste geben wird.
Damit sich interessierte Mitglieder aus Tangermünde auch zur Wahl aufstellen lassen und sich weiter an den Beschlüssen für das Gemeindeleben beteiligen können, werden die Gremienwahlen in der Pfarrei Stendal auf den 15./16. März 2025 verschoben.
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