Der Norweger Jon Fosse ist Literaturnobelpreisträger 2023
Am 5. Oktober 2023 wurde der diesjährige Preisträger des Literaturnobelpreises von der Schwedischen Akademie der Wissenschaften bekanntgegeben.
Alfred Nobel (1833-1896) wurde am 21. Oktober 1833 in Stockholm, Schweden, geboren. Seine Familie stammte von Olof Rudbeck ab, dem bekanntesten technischen Genie in Schweden im 17. Jahrhundert, einer Zeit, in der Schweden eine Großmacht in Nordeuropa war. Nobel sprach fließend mehrere Sprachen und schrieb Gedichte und Dramen. Nobel war auch sehr an sozialen und friedensbezogenen Fragen interessiert und hatte Ansichten, die während seiner Zeit als radikal angesehen wurden. Alfred Nobels Interessen spiegeln sich in dem von ihm festgelegten Preis wider.
Nominierungen für den Literaturnobelpreis können nur von qualifizierten Personen erfolgen. Die Namen der Nominierten und andere Informationen über die Nominierungen können erst 50 Jahre später bekanntgegeben werden.
Das Nobelkomitee für Literatur an der Schwedischen Akademie ist für die Auswahl der Kandidaten für den Literaturpreis aus den Namen verantwortlich, die von qualifizierten Nominatoren zur Prüfung eingereicht wurden, die durch formelle Briefe eingeladen wurden.
Mitglieder des Nobelkomitees für Literatur 2023:
Anders Olsson (Vorsitzender) Professor, Kritiker und Autor Per Wästberg Autor; Steve Sem-Sandberg Autor; Ellen Mattson Autorin; Anne Swärd Autorin
außerdem Mats Malm - Mitglied der Schwedischen Akademie, seit Juni 2019 deren Ständiger Sekretär und Sprecher.-
Die Ausschussmitglieder werden für einen Zeitraum von drei Jahren aus den Mitgliedern der Akademie gewählt. Bei der Beurteilung der Qualifikationen der Kandidaten wird der Ausschuss von speziell ernannten Fachberatern unterstützt.
Der erste Nobelpreis für Literatur wurde 1901 an den französischen Poeten und Philosophen Sully Prudhomme verliehen. Den zweiten erhielt der deutsche Theodor Mommsen 1902. Zwei Autoren lehnten den Nobelpreis bisher ab: 1958 musste der sowjetische Autor Boris Pasternak den Preis auf Druck seiner Regierung hin zurückweisen. Der Franzose Jean-Paul Sartre weigerte sich 1964, die Auszeichnung anzunehmen.
2018 wurde kein Literaturnobelpreis vergeben - wegen der Streitigkeiten in der Schwedischen Akademie infolge eines Missbrauchsverfahrens. Auch in den Jahren 1914, 1918, 1935 sowie von 1940 bis 1943 wurde kein Literaturnobelpreis vergeben. Vier Mal - 1904, 1917, 1966 und 1974 - mussten sich zwei Schriftsteller die Auszeichnung teilen.
Literatur-Nobelpreisträger 2023 Jon Fosse
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Jon Fosse - Literaturnobelpreisträger 2023
Ich ist ein anderer
Heptalogie III - V | Nobelpreis für Literatur 2023
- Übersetzt von: Hinrich Schmidt-Henkel
Ein Höhepunkt im Werk des großen norwegischen Erzählers: eine grandiose Geschichte über das Erwachsenwerden.
Jon Fosses «Heptalogie» spielt in unserer Welt, wenn auch nicht ganz. Da sind zwei Maler mit demselben Namen, Asle − der eine erfolgreich, aber Witwer, der andere säuft. Oft könnte man meinen, sie wären ein und derselbe, und doch begegnen sie sich manchmal, sprechen auch miteinander. Zeit und Raum folgen im Leben dieser beiden anderen Gesetzen, was an der Südwestküste Norwegens – dem Meer, den Fjorden – liegen mag.
In diesem Buch ist Asle noch jung. Hier und da ein flüchtiger Kuss, eine Zigarette und Alkohol, Rockbands und Raufereien und im Hintergrund eine Mutter, die nörgelt, und ein Vater, der schweigt. In jenen Jugendjahren begegnen sich die beiden Asles zum ersten Mal. Sie sehen einander seltsam ähnlich, kleiden sich gleich, und beide wollen Maler sein. In der Kunstschule lernt Asle seine zukünftige Frau kennen, verliebt sich in sie.
Geschrieben in betörend melodiöser Prosa, erzählt dieser geheimnisvolle, fast magische Roman von dem, was es ausmacht, am Leben zu sein: der Wärme eines Hundes auf dem Schoß, dem Vergnügen, allein mit dem Auto über Land zu fahren, dem Geschmack von Eiern mit Speck. Ein einzigartiges Opus magnum über Liebe, Kunst und Glauben, über Alkohol, Freundschaft und den Lauf der Zeit.
- Verlag: Rowohlt Buchverlag
- Erscheinungstermin: 25.01.2022
- Preis: 30 Euro
- 368 Seiten
- ISBN: 978-3-498-02142-9
- Übersetzt von: Hinrich Schmidt-Henkel