Bekanntgabe der Nominierten für den Deutschen Sachbuchpreis 2023

Die Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels verleiht den mit insgesamt 42.500 Euro dotierten Deutschen Sachbuchpreis in diesem Jahr zum dritten Mal. Ausgezeichnet wird ein herausragendes Sachbuch in deutschsprachiger Originalausgabe, das Impulse für die gesellschaftliche Auseinandersetzung gibt.

Acht Sachbücher wurden für den Deutschen Sachbuchpreis 2023  von einer fachkundigen Jury nominiert. Die Auswahl fand aus 231 Titeln von 128 Verlagen statt. Alle diese Sachbücher sind seit Mai 2022 erschienen.

Die sieben Mitglieder der Jury sind: Jeanne Rubner als  Jurysprecherin (Technische Universität München), Julika Griem (Kulturwissenschaftliches Institut Essen), Stefan Koldehoff (Deutschlandfunk), Michael Lemling (Buchhandlung Lehmkuhl), Markus Rex (Alfred-Wegener-Institut), Adam Soboczynski (Die ZEIT) und Mirjam Zadoff (NS-Dokumentationszentrum München).

Der Gewinner wird  am 1. Juni im Kleinen Saal der Elbphilharmonie in Hamburg ausgezeichnet.

Die nominierten Titel:

  • Omri Boehm, Radikaler Universalismus. Jenseits von Identität(Propyläen, September 2022)
  • Teresa Bücker, Alle_Zeit. Eine Frage von Macht und Freiheit (Ullstein, Oktober 2022)
  • Ewald Frie, Ein Hof und elf Geschwister. Der stille Abschied vom bäuerlichen Leben in Deutschland (C.H.Beck, Februar 2023)
  • Judith Kohlenberger, Das Fluchtparadox. Über unseren widersprüchlichen Umgang mit Vertreibung und Vertriebenen (Kremayr & Scheriau, August 2022)
  • Meron Mendel, Über Israel reden. Eine deutsche Debatte (Kiepenheuer & Witsch, März 2023)
  • Hanno Sauer, Moral. Die Erfindung von Gut und Böse (Piper, März 2023)
  • Martin Schulze Wessel, Der Fluch des Imperiums. Die Ukraine, Polen und der Irrweg in der russischen Geschichte (C.H.Beck, März 2023)
  • Elisabeth Wellershaus, Wo die Fremde beginnt. Über Identität in der fragilen Gegenwart (C.H.Beck, Januar 2023)

Zur Auswahl der Sachbücher erklärte die Jurysprecherin Jeanne Rubner: Sachbücher, die ihre Leser*innen zum Weiterdenken und Perspektivwechsel anregen: das war der Jury jederzeit wichtig. Den Autor*innen der nominierten Titel gelingt das grandios. Sie erhellen aktuelle Debatten und Krisen, schaffen neue Sichtweisen und machen Lösungsvorschläge: Wie viel Individualität des Einzelnen hält eine Gesellschaft aus? Kann Arbeit gerechter organisiert werden? Warum tun wir uns so schwer, mit Geflüchteten menschlich umzugehen? Die nominierten Autor*innen schauen zurück in die Geschichte und erklären Konflikte wie den Russland-Ukraine-Krieg. Sie schlagen Brücken zwischen Fachdisziplinen und fragen: Wie ist Moral entstanden und wie weit reicht die Kooperationsfähigkeit der Menschen? Sie nehmen sehr persönliche, autobiographische Standpunkte ein und liefern Erklärungen für Fremdsein, für die Gegensätze von Stadt und Land, für Antisemitismus. Klug, weitsichtig, engagiert, kenntnisreich – das zeichnet die nominierten Titel aus.