Mit seiner Lebensgeschichte reiste Sally Perel durch Deutschland und erzählte sehr eindringlich vor allem in Schulen von dem Schicksal seiner Familie, aber auch der vielen anderen Getöteten.
Ich war Hitlerjunge Salomon
Die ergreifenden Erinnerungen eines der letzten Zeitzeugen, der unter falscher Identität als Hitlerjunge den Holocaust überlebt hat.
Mit einem Vorwort von Norbert Lammert, Bundestagspräsident a.D.
Sally Perel ist sechzehn, als er 1941 von den Nazis gefangengenommen wird. Er ist Jude und schon seit Jahren auf der Flucht. Er weiß, dass er nur eine Chance hat: seine Papiere entsorgen und eine andere Identität annehmen. Der Mut der Verzweiflung macht aus ihm Jupp Perjell, das jüngste Mitglied der deutschen Wehrmacht. Ein Jahr lang lebt er mit den Soldaten an der Ostfront und unterstützt sie als Dolmetscher. Danach schickt man ihn nach Braunschweig, wo er bis Kriegsende inkognito in einem Internat der Hitlerjugend bleibt…
Sally Perels Autobiografie hat bis heute nichts von ihrer Eindringlichkeit verloren – ein bemerkenswertes und ergreifendes Dokument wider das Vergessen.
Sally Perel wird am 21. April 1925 im niedersächsischen Peine geboren. Seine Eltern sind fromme Juden, die 1935 zunächst nach Polen flüchten. Sally flieht weiter in die Sowjetunion bis nach Minsk, wo er 1941 deutschen Truppen in die Hände fällt. Er gibt sich als Volksdeutscher aus und wird nach einem Jahr bei der deutschen Wehrmacht an der Ostfront in eine HJ-Schule nach Braunschweig gebracht, wo er bis zum Kriegsende bleibt. 1948 wandert Perel nach Israel aus und baut sich dort eine neue Existenz auf. Mehr als vier Jahrzehnte nach seiner Rettung bei Kriegsende schildert er seine Erlebnisse als „jüdischer Hitlerjunge“ in der Autobiographie „Ich war Hitlerjunge Salomon“. Sally Perel lebt in Israel. 1999 wurde Sally Perel mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.
Salomon Perel ist am 2. Februar 2023 im Alter von 97 Jahren in Israel verstorben.
Sein Wirken wird vielen jungen Deutschen in eindrücklicher Erinnerung bleiben. Dafür gebührt ihm großer Dank.