Bilanz eines Bürgermeisters
Werbener Amtsinhaber Bernd Schulze hat keinen Gegenkandidaten und wird wohl im Amt bleiben

Bürgermeister Schulze hielt Reden zu vielfältigen Anlässen in der Gemeinde.©T.Pfundtner
Werben – Am kommenden Sonntag (20. Oktober 2024) wird in der Hansestadt Werben ein neuer Bürgermeister gewählt, beziehungsweise wird Bernd Schulze (parteilos) in seinem Amt bestätigt. Der Maurermeister ist seit 2018 im Amt und stellt sich nun – nach langem Überlegen – erneut zur Wahl.
Wobei: Zwar hat er in Stadtratsmitglied Michael Schnelle (CDU) einen ständigen Widersacher, Nörgler und Miesmacher, der zwar alles torpediert, der aber nicht bereit war, sich als Bürgermeisterkandidat aufstellen zu lassen, sodass Schulze keinen Gegenkandidaten hat, da sich auch sonst niemand beworben hat. Eine Wiederwahl ist also mehr als wahrscheinlich, denn eine Stimme würde reichen.
Doch damit gibt sich der Bauunternehmer nicht zufrieden und strebt eine Wahlbeteiligung von deutlich über 30 Prozent an. Und, um allen Zweiflern Herr zu werden, werben Bernd Schulze und seine Frau dafür, wählen zu gehen.

Die ersten Elektrosäulen in Werben.©T.Pfundtner

Großanliegen Revision der Gierseilfähre.©T.Pfundtner

Bürgermeister Schulze denkt auch an Geburtstage…©T.Pfundtner
Viel wichtiger ist es dem Bürgermeister, Bilanz über die vergangenen Jahre über seine Arbeit zu ziehen. Eine Bilanz, die sicherlich nicht komplett ist, dafür aber zeigt, was die Bürgerinnen und Bürger von einem Stadt-Chef und seinen Räten erwarten: Handeln zum Wohle der Einwohner der wohl kleinsten Hansestadt der Welt.
Hier einige Beispiele:
- Nachdem Rehe den Werbener Friedhof ziemlich „kahlgefressen hatten“ wurde für rund 20.000 Euro das gesamte Gelände mit einem Doppelmattenzaun neu eingegrenzt. Darüber hinaus wurden fünf neue Wasserentnahmestellen mit frostsicheren Hähnen installiert, um die Grabpflege zu jeder Jahreszeit zu ermöglichen.
- Sämtliche Dorfgemeinschaftshäuser wurden gepflegt und blieben erhalten.
- Für alle vier Spielplätze in der Gemeinde wurden neue Spielgeräte angeschafft und alle notwendigen Reparaturen zugunsten der Sicherheit der Kinder ausgeführt.
- Der Bürgermeister und der Stadtrat haben dafür gesorgt, dass Werben und die Dörfer sich gepflegt und sauber präsentieren.
- Dank des Engagements der Verwaltung, gibt es mittlerweile drei gesponserte Elektro-Tankstellen (am Rathaus und am Schwimmbad) in Werben.
- Das Dach der Stadthalle konnte neu gedeckt werden.
- Für die Dächer vom alten Bahnhof, dem Feuerwehrhaus und der Stadthalle sowie auf dem Schwimmbadgebäude wurde ein Pächter gefunden, der auf ihnen Solaranlagen errichtet hat.
- Auch die Dächer der Turnhalle sowie der Campingplatzgebäude erstrahlen in neuen Glanz.
- Die Hülle des Romanischen Hauses konnte gesichert werden.
- Für das Komtureigelände konnten Investoren gefunden werden, die heftig sanieren und investieren, um betreutes Wohnen und vieles mehr zu ermöglichen.
- Die Raiffeisentankstelle wurde nicht geschlossen, wie ursprünglich geplant, sondern verkauft weiterhin Benzin und Diesel.
- Die Entwurfsplanung zum grundhaften Ausbau der L2 vor dem Seehäuser Tor, inklusive eines neuen, sicheren Gehwegs (was besonders der Sicherheit für Kinder wichtig ist) wurde fertiggestellt.
- Auch die neue Bootsslipanlage wurde angeschoben. Die Planung ist abgeschlossen und die nötigen Bauarbeiten können nun ausgeschrieben werden.
Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen, denn es gibt noch viele abgearbeitete Punkte.
Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass die Revision der Fähre Räbel abgeschlossen wurde. Hier gelangen es dem Verbandsgemeindebürgermeister René Schernikau, dem Stadtrat (auch ohne Anwesenheit des CDU-Abgeordneten Schnelle) und Bernd Schulze, alle Klippen zu umschiffen und nicht geförderte Anlagen, wie zum Beispiel die Sanitärräume, zu finanzieren und fertigzustellen.
Auch das jüngste Problem – eine kaputte Kupplungsscheibe – ist gelöst. Dazu sagt Bernd Schulze: „Der Motor ist von 1997. Wir können dankbar sein, dass er seit nunmehr fast 30 Jahre intakt ist. Dass die Kupplungsscheibe ausgefallen ist, ist ein normaler Verschleiß. Glücklicherweise gibt es die Herstellerfirma in den Niederlanden noch, sodass das Teil produziert wurde und eingebaut werden kann.“ Interessant: Das Ersatzteil kostet gut 3000 Euro. Wenn der Einbau problemlos funktioniert, soll noch eine weitere bestellt werden, da im Schiffsmotor zwei davon verbaut sind.
Was den Bürgermeister allerdings ärgert ist, dass weder der Motor noch die Schiffsaufbauten förderungswürdig sind. Dagegen hat er in einem Brief an die zuständige Ministerin protestiert. Aber, ob das etwas nützt, bezweifelt er.
Bürgermeister Bernd Schulze ist zur Wiederwahl bereit

Jetzt steht die Planung für den sicheren Weg zum Schwimmbad fest – ohne, dass die Gemeinde auf die Unterstützung von Stadtrat Schnelle angewiesen ist. Der hatte sich nämlich geweigert, seine Grundstücke an der L2 an die Gemeinde zu verkaufen, um eine einfachere Wegelösung durchzuführen.©T. Pfundtner

Die Planung der neuen Slipanlage ist abgeschlossen, jetzt können die Arbeiten ausgeschrieben werden.©T.Pfundtner

Vorfreude auf die neue Slipanlage.©T.Pfundtner
Auch für die Zeit nach den Wahlen wurden bereits vom Bürgermeister einige Dinge angeschoben:
So wird hinter dem Rathaus bis Dezember eine Ladestation für E-Bikes gebaut. Inklusive Schließfächer mit Ladestationen für Handys und Akkus. Auch dies kostet die Gemeinde keinen Cent, denn alles wird von Avacon finanziert.
Ebenfalls in Vorbereitung ist die Bereitstellung von Haushaltsmitteln für den Abschluss eines Stipendium-Vertrags mit einem künftigen Arzt, der nach dem Studium in Werben arbeitet.
Auch die DHL-Servicestation im NP-Markt ist gesichert. Nach dem Umbau des Supermarktes wird diese von NP betrieben.
„Ich möchte mich bei allen ordentlichen Ratsmitgliedern, die regelmäßig an unseren Sitzungen teilgenommen haben und sich wahrlich für das Wohl unserer Einwohner und der Gemeinde einsetzen, für ihre konstruktive und kreative Mitarbeit bedanken. Ausdrücklich muss ich davon Stadtrat Schnelle ausnehmen, der sich regelmäßig mehr als zwei Jahre immer aus gesundheitlichen Gründen abmeldete und kaum etwas für die Entwicklung von Werben beigetragen hat.“
Tatsächlich hat der CDU-Mann außer Anfeindungen, Fake-Behauptungen und nicht belegbaren Behauptungen nichts gemacht. Und scheinbar geht es damit auch in der neuen Legislaturperiode damit weiter: Bereits nach einigen Sitzungen konnte er wieder aus gesundheitlichen Problemen nicht am Stadtrat teilnehmen, dafür aber umso kräftiger im Netz gegen die Verwaltung und Bernd Schulze polemisieren.
Da wünscht man Bürgermeister Schulze doch weiterhin gute Nerven und viel Kraft.
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