Der Buxtehude Bulle – Stahlplastik
Malene Sølvsten mit „Buxtehuder Bullen“ ausgezeichnet –
Sagenhafter Stoff „Ansuz“ begeistert Jury
Franziska Huether, Malene Sølvsten, Justus Carl – Die Autorin von ihren beiden Übersetzenden eingerahmt.
Bürgermeisterin Katja Oldenburg–Schmidt begrüßte die Preisträgerin und Gäste in Buxtehude.
Im Gespräch mit dem Team der Übersetzenden.
Buxtehude. Am Donnerstagabend, 10. November 2022, nahm die dänische Autorin Malene Sølvsten ihren „Buxtehuder Bullen“ bei
einer stimmungsvollen Verleihung auf der Halepaghen–Bühne persönlich entgegen. Ausgezeichnet wurde die Jugendbuchautorin für
den ersten Band der Fantasy–Trilogie „Ansuz – Das Flüstern der Raben“ (erschienen im Arctis Verlag).
Buxtehuder Bulle begeistert von Beginn an fürs Lesen
Der „Buxtehuder Bulle“ ist seit über 50 Jahren „das Sinnbild für das Lesen“, so Bürgermeisterin Katja Oldenburg–Schmidt in ihrer
Begrüßung. Die prämierten Titel sollen, ganz im Sinne des Preisinitiators Winfried Ziemann, für Jugendliteratur begeistern.
Wie gut dies Sølvsten mit ihrem Debüt gelungen ist, zeigte sich bereits bei der Juryentscheidung im September. Mit der fünfthöchsten
Punktzahl in der Geschichte des „Bullen“ setzte sich der Fantasy–Titel „Ansuz“ mit seinen 800 Seiten sowohl bei den 11 Jugendlichen
als auch den 11 Erwachsenen klar durch. Es sei wahrscheinlich kein Zufall, dass gerade das Fantasy–Genre in diesen Zeiten begeistere, so
Oldenburg–Schmidt weiter.
Um die Lesefreude der rund 350 Gäste im Saal sorge sie sich nicht, so Oldenburg–Schmidt, und überreichte der in Kopenhagen lebende,
ausgebildete Ökonomin, die erst vor wenigen Jahren zum Schreiben fand, die rund zwölf Kilogramm schwere Bullen–Stahlplastik. Die
Auszeichnung ist zudem mit einem Preisgeld von 5.000 Euro verbunden.
„Ansuz“ – ein Buch als Teamwork
Die 45–jährige Sølvsten, angereist mit ihrem Ehemann und dem 14–jährigen Sohn, zeigte sich angesichts der Auszeichnung für ihr
Erstlingswerk gerührt: „Ich bedanke mich für diesen wundervollen Abend, für die Musik, die Tanzperformance, bei meinem Verlag Arctis und vor allem bei
meinen Übersetzer:innen, die tolle Arbeit geleistet haben. Und ich bin beeindruckt von der Jury, die alle das Buch gelesen haben. Überhaupt: Vielen Dank, Buxtehude – hier leben die nettesten Menschen.“
Die Tänzerinnen setzten phantasievoll Musik auf ihre eigene Weise gestalterisch um.
Alle Fotos der Veranstaltung wurden von der Hansestadt Buxtehude zur Verfügung gestellt.
Die Musikerinnen von JOCO sorgten für die rhythmische Stimmung.
Rabenwälzer über die Freundschaft
Sølvens „Ansuz“, trage nicht ganz zu Unrecht den Beinamen „Rabenwälzer“, so ihr Übersetzer Justus Carl in seiner Laudatio. Die
Autorin „bringt die Welt der Sagen in unsere heutige, moderne Welt und kombiniert diese Mythen mit etwas zweitem typisch Nordischen
oder Skandinavischen, nämlich einem spannenden Krimi.“ Dabei gehe es in „Ansuz“ aber noch um viel mehr, so Carl: „(…) als
rätselhafte Morde und den mythologischen Kampf zwischen Gut und Böse. Es geht um das Erwachsenwerden, das Entdecken der eigenen
Stärken und Schwächen, darum, herauszufinden, wo man zu Hause ist, um Liebe und um eines der wichtigsten Themen überhaupt,
nämlich Freundschaft.“
Insbesondere mit der Hauptfigur Anne, hätten die beiden Übersetzenden Justus Carl und Franziska Hüther, trotz Zeitdruck
von nur vier Monaten, viel Spaß gehabt, verrieten sie Moderatorin und bekennender „Ansuz“–Verbündeten Anne Sauer im Gespräch.
Es sei „eine wahre Freude gewesen, deutsche Entsprechungen für allerlei Beleidigungen und schnippische Kommentare zu finden und
zu erfinden“, so Carl. Die Arbeit und Leistung von Übersetzenden und Übersetzungen rücke zurecht immer mehr in das Bewusstsein,
ergänzte Hüther.
Auf der skandinavisch–reduziert gestalteten Halepaghen–Bühne, im Wechselspiel von Licht und Schatten, gelang es den Tänzerinnen um
Choreographin Fiona Zander den Fantasy–Stoff eindrucksvoll zu „vertanzen“, wie Moderatorin Anne Sauer es nannte. Mal
schwebend, mal kraftvoll, zu Klängen, die an große Filmmusiken von „Game of Thrones“ und „Herr der Ringe“ denken ließen.
Die sphärisch–leichte Musik des Schwestern–Duos JOCO aus Hamburg nahm das Publikum mit seinem Indie–Pop mit auf die Reise
an die nordischen Küsten, zu hellen Mittsommerabenden und Vollmondnächten.
Über das Buch
Die siebzehnjährige Anne kann Ereignisse in der Vergangenheit sehen, und eines Nachts hat sie die Vision von einem alten grausamen Mord. Ein
rothaariges Mädchen wird getötet, und auf ihrem Körper hinterlässt der Täter ein Runenzeichen. Kurz darauf werden in der Gegend tatsächlich
rothaarige Mädchen tot aufgefunden, alle mit demselben Zeichen, der Rune Ansuz. Auf einmal ist die Kleinstadt in Nordjütland voller Fremder mit
mystischen Kräften. Die Asen–Gläubige Luna, der göttlich schöne Mathias und der geheimnisvolle Varnar suchen Annes Nähe. Aber wer ist ihr
Freund und wer ihr Feind? Um die Welt vor Ragnarök, dem Untergang, zu retten, muss Anne den Mörder finden – bevor er sie findet.
Malene Sølvsten: Ansuz – Das Flüstern der Raben
Übersetzung aus dem Dänischen: Franziska Hüther, Justus Carl
Arctis Verlag, 800 Seiten
ISBN–13: 9783038800477
Über die Autorin
Malene Sølvsten, geboren 1977, debütierte 2016 mit dem ersten Band der Fantasy–Trilogie „Das Flüstern der Raben“. Die Serie entwickelte sich in
Dänemark rasch zu einem Überraschungserfolg und Bestseller. Die gelernte Ökonomin arbeitete lange für das dänische Finanzministerium, ist
inzwischen Vollzeit–Autorin und liebt Museumsbesuche, Bücher, Kunst und Wissen aller Art. Sie lebt mit ihrer Familie in Kopenhagen.
Über den Preis
Der Buxtehuder Bulle ist einer der renommiertesten und traditionsreichsten deutschen Literaturpreise. Er wurde 1971 von dem Buxtehuder
Buchhändler Winfried Ziemann initiiert. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Ziel des Buxtehuder Bullen ist es, Jugendliche für das Lesen zu
begeistern und die Verbreitung guter Jugendbücher zu fördern. Durch die traditionell paritätische Zusammensetzung der Jury aus elf Jugendlichen
und elf Erwachsenen bildet der Preis seit über 50 Jahren erfolgreich die Schnittstelle zwischen literarischer Qualität, Lektürevorlieben Jugendlicher
sowie Themen, die Jugendliche und Literaturexperten gemeinsam bewegen. In seiner Zielsetzung und seinem Verfahren ist der Preis einzigartig im
deutschsprachigen Raum.
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