Der Friedensnobelpreisträger Michail Gorbatschow ist tot
Der russische Friedensnobelpreisträger und ehemalige sowjetische Staatschef Michail Gorbatschow ist nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen verstorben. Der weltweit geschätzte Politiker galt als einer der Väter der Deutschen Einheit und als Wegbereiter für das Ende des Kalten Krieges.
1990 wurde Michail Gorbatschow für seine Reformen der Friedensnobelpreis verliehen. Der politische Prozess führte zu massiven Umbrüchen in allen Republiken des Sowjetstaates und letztlich zu einem Zusammenbruch des kommunistischen Imperiums. Gorbatschow trat als Präsident der Sowjetunion 1991 zurück.
Bis zu seinem Tod hatte Gorbatschow sich um seine eigene politische Stiftung in Moskau verdient gemacht. Die Organisation setzt sich für demokratische Werte und eine Annäherung Russlands an den Westen ein.
Gorbatschow schrieb zahlreiche Bücher – auch über seine Enttäuschung von den Deutschen und dem Westen. Konkret beklagte er dabei, dass neue Feindbilder gegen Russland gezeichnet würden. Zu den Feiern zum 30. Jahrestag des Mauerfalls im Herbst 2019 war er aus Gesundheitsgründen nicht gereist. Er musste in den vergangenen Jahren immer wieder im Krankenhaus behandelt werden.
Der Staatsmann wird in Moskau auf dem Neujungfrauenfriedhof für Prominente beerdigt – neben seiner Frau Raissa. (Angaben der dpa)
Michail Gorbatschow lässt sein Leben Revue passieren, erzählt von Politik, Macht und Zeitgeschichte, aber auch von seiner Frau Raissa, mit der er fast fünfzig Jahre seines Lebens zusammen war. Sie hatten sich während des Studiums in Moskau kennengelernt. Der Krebstod seiner Frau 1999 in Deutschland traf den einst mächtigsten Mann der Sowjetunion tief. In diesem Buch geht er unter anderem der Frage nach, ob er ihn hätte verhindern können. Flankiert werden seine Erinnerungen von Tagebuchaufzeichnungen, die kurz nach dem Tod seiner Frau entstanden.
1. Auflage
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