Stadtrat soll wissen, wovon er spricht

 

Freikarten für Kennenlern-Vorstellung

 

Theater der Altmark©T.Pfundtner

STENDAL – Das Jahr 2024 findet bald seinen Abschluss mit dem Weihnachtsfest und den Silvesterfeierlichkeiten. Alljährlich beginnt damit die Zeit der Rückblicke. Jeder für sich, im familiären Bereich, aber speziell auch in Institutionen, Vereinen, Politik.

Auch der Förderverein des Theaters der Altmark hat einen Rückblick auf seine Veranstaltungen und Aktivitäten gehalten. Besonders hervor stachen die Open-Air-Veranstaltung in Elversdorf mit mehr als 200 Gästen und die Theaterpreisverleihung im Beisein des Kulturministers Rainer Robra. Erfreulich für den Förderverein und das Theater war die Spendenfreudigkeit der Mitglieder, auf diese Weise kam das TdA in den Genuss einiger finanzieller Unterstützungen für Anschaffungen, die sonst nicht möglich gewesen wären.

Womit ein Thema angeschnitten wird, das jedem Theater schwer auf der Seele liegt: Die Finanzierung und Förderung der kulturellen Einrichtungen durch die öffentliche Hand ist schon jetzt nicht ausreichend, soll nun nicht etwa ausgeweitet werden – nein! Es gibt politische Strömungen, die die Gelder für Kultur kürzen oder sogar ganz streichen wollen. Ganz vorn in dieser Strömung schwimmt die AfD. Am liebsten soll die Finanzierung sofort gestrichen werden. Aber der Haushaltsplan steht glücklicherweise schon, so geht das nicht. Warum soll weniger Geld für Kultur – in Stendal für Museum und Theater – fließen? Diese vielfältige Kultur sei nur Luxus für Wenige!

Aber das stimmt nicht! Theater sind vielfältig in ihren Aktionen. Sie sprechen Jung und Alt an. Spielen an verschiedenen Orten. Gestalten mit dem Publikum. Existieren nicht für sich als Selbstzweck, sondern für ein vielfältiges Publikum auf ganz variationsreiche Weise. Es wäre nur für Privilegierte, wenn sie nicht so arbeiten würden. Das TdA hat einen Auftrag über die Stadtgrenzen hinaus, Menschen mit Kultur zu versorgen. Das geht aber nur mit öffentlicher Unterstützung, damit es eben nicht nur wenige Menschen erreicht.

Der Förderverein und das Theater haben ein gemeinsames Ziel

Ein Musterticket für „Da rennt der Schmäh….“©TdA

Aus diesem Grund war die Intendantin des TdA, Dorotty Szalma, mit der Pressesprecherin des TdA, Julia Lehman, in der Stadtratssitzung am Montag, 2.12.24, und hat dort Freikarten für eine Sondervorstellung  am 14. Dezember des Stücks „Da rennt der Schmäh…“ an die Stadträte verteilt. Eine Sondervorstellung, damit keinem zahlenden Gast der Platz genommen wird. Alle Menschen, die am TdA wirken, kämpfen für den Erhalt des TdA, auch mit Sonderschichten! Die Stadträte sollen wissen, worüber sie beraten, was sie den Bürgerinnen und Bürgern nehmen und welche Chancen sie vertun. Besonders Stadtrat Arno Bausemer (AfD-Fraktionsvorsitzender), der eifrigste Verfechter strikter Sparmaßnahmen, soll die Chance bekommen, sich selbst einen Eindruck zu verschaffen.

Die Intendantin nannte im Stadtrat Zahlen: Mehr als 39.000 Zuschauer haben in der vergangenen Spielzeit Vorstellungen des Theaters der Altmark gesehen, davon 26.450 allein in Stendal. Das sind umgerechnet zwei Drittel der Einwohner der Hansestadt. Es sind also nicht nur Wenige, die sich interessieren. Da stehen wieder Fakten gegen Meinung.

Nach der Sitzung stellte sich heraus, dass einige Stadträte an diesem Tag keine Zeit haben. Andere haben die Annahme der Karten wegen vermeintlicher Vorteilsnahme im Amt abgelehnt. Andere wiederum wollen kommen… mal abwarten…