Vier Ladesäulen für Werben

Vier Ladesäulen für Werben

 

Vor dem Rathaus und am Freibad fließt bald Strom ins Auto

 

 

Hier lesen Sie den ausführlichen Bericht.

Die beiden Elektro-Zapfsäulen am Werbener Rathaus müssen nur noch mit dem Stromnetz verbunden werden, dann kann hier der Akku geladen werden. ©T.Pfundtner

Werben – Langsam aber stetig erhöht sich auch in Deutschland die Zahl der Elektroautos. Zum ersten April dieses Jahres wurden knapp 1,458 Million Modelle bei uns zugelassen.  Zwar gingen in den vergangenen Monaten die Verkaufszahlen zurück, dennoch ist der Wechsel von fossilen Brennstoffen auf Strom nicht mehr aufzuhalten. Auch wenn es bundesweit noch an ausreichend Elektro-Tankstellen mangelt. Besonders der ländliche Raum ist mehr als kläglich mit diesen „Zapf-Säulen“ ausgerüstet. Nach Angaben der Bundesnetzagentur (BNA) stehen in Sachsen-Anhalt lediglich 870 Säulen zur Verfügung, davon entfallen 54 auf den Landkreis Stendal und 28 auf den Altmarkkreis Salzwedel.

Angesichts dieser Zahlen ist es schon fast eine kleine Sensation, dass in einigen Tagen gleich vier Elektro-Ladestationen in Werben, der kleinsten Hansestadt der Welt, ans Netz gehen. „Und sie kosten uns keinen Cent“, freut sich Bürgermeister Bernd Schulze.

Und das kam so: In den letzten Jahren wurden auf vielen öffentlichen Dächern – Turnhalle, Freibad, Stadthalle oder dem Freibad – Photovoltaikanlagen durch das Unternehmen „Solarkraft Tangerland“, mit Sitz in Tangerhütte, installiert. Diese Firma wiederum pflegt gute Kontakte zu einem Betrieb in Bremen, der mit dem Slogan „Wir bringen Sonne ins Auto“ wirbt. Dieses vor drei Jahren gegründete Unternehmen hat sich – neben den Solaranlagen – auf die Installation von Elektro-Ladestationen spezialisiert, die sowohl über Solarenergie und Speicherbatterien als auch mit Öko-Strom betrieben werden.

Geschäftsführer Matthias Roidl erinnert sich: „Der Kontakt nach Werben kam über unsere Tangerhütter Kontakte zustande. Sie informierten uns, dass die Stadt eine Firma für Elektro-Ladestationen sucht.“

Also stellten die Bremer vor gut einem Jahr dem Stadtrat ihre „Tankstellen“ vor und erklärten, dass sie sich um alles kümmern und die Ladestationen kostenfrei aufstellen und warten würden. Im Gegenzug dafür würden die Erträge an das Unternehmen gehen. „Das ist ein langfristiges Vorhaben für uns, da es viele Jahre dauern wird, bis sich die Investitionen amortisieren und wir mit einer Rendite rechnen können“, erläutert Roidl der AZ. Und er wies darauf hin, dass es nach wie vor viel zu wenig Elektrofahrzeuge auf den Straßen gibt. „Wir sind aber zuversichtlich, dass die Energiewende immer schneller voranschreitet und unsere „Tankstellen“ vermehrt genutzt werden." Das Konzept wurde mit großer Mehrheit von den Räten angenommen und es konnte losgehen. Mit Erfolg: Die beiden Ladepunkte am Werbener Freibad sind mittlerweile in Betrieb und werden auch genutzt. Tagsüber beziehen sie den benötigten Strom über den Anschluss an die Solaranlage. Zusätzlich können spezielle Batterien den produzierten Strom speichern.

Sobald die Sonne verschwindet oder es dunkel wird, switchen die Zapfsäulen auf das Stromnetz um und liefern Ökostrom.

Auch die beiden Ladepunkte am Rathaus, die nicht an eine Photovoltaikanlage angeschlossen sind, sollen in kurzer Zeit ihren Betrieb aufnehmen – „sobald der Stromversorger die Netzverbindung hergestellt hat und der Ökostrom fließen kann.“

„Wir sind nur eine kleine Stadt, doch auch unsere Bürger entscheiden sich immer öfter für ein Elektrofahrzeug“, sagt Bürgermeister Schulze. Dann weist er darauf hin, dass es immer mehr Touristen werden, die mit Elektroautos in die Stadt fahren und ausreichend Ladepunkte benötigen würden. „Das werden in den kommenden Jahren immer mehr werden. Im Moment freuen wir uns, dass wir bereits vier Zapfsäulen anbieten können.“

2024-06-10T14:24:59+02:00
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