Fetzt!Festival am TdA

Stendal fetzt

 

Erstes Amateurfestival des TdA

Theatergruppen des Theaters laden zum Vorstellungsmarathon ein

 

 

In der Ausgabe für den Landkreis Stendal der Altmark Zeitung vom Samstag, 8.06.2024, erschien die Vorstellung des besonderen Wochenendes am Theater der Altmark mit dem Titel „Fetzt!Festival". Der Artikel trägt die Überschrift „Theater feiert Amateurfest - Alle Gruppen laden zu Vorstellungsmarathon ein".

Mit „Null Bock Alice“ wollen die TeenMärker ihren Zuschauern viel Spaß und Amüsement bieten.©Nilz Böhme,TdA

Stendal Eine Wundertüte prall gefüllt mit fetziger Musik, spannenden Begegnungen, verblüffendem Schauspiel, neuen Erfahrungen und vielem mehr öffnet das Theater der Altmark (TdA) an diesem Wochenende zum Saisonende mit dem ersten „Fetzt!Festival“. Das Besondere: Erstmalig in der Geschichte des TdA präsentieren alle Amateur-Theater-Spielclubs des Hauses an einem Wochenende geballt ihre Produktionen. Von den „MiniMärkern“, den „ChorMärkern“ bis zu den „MusicMärkern“ – die verschiedenen Generationen eröffnen neue Perspektiven auf die Bühne, weiten den Horizont und verwandeln grauen Alltag in buntes Leben.

Fünf Amateurgruppen frönen unter Anleitung von Theaterpädagogen, Dramaturgen und Spielleitern ihrer Leidenschaft für Schauspiel, Singen, Musical und Kunst im Allgemeinen. Alle Stücke – bis auf das Musical – werden am Sonnabend und Sonntag aufgeführt.

„Mit dem neuen Festival wollen wir der Arbeit und dem unglaublichen Engagement aller Beteiligten eine neue Bühne für mehr Aufmerksamkeit und Bestätigung bieten“, sagt Chefdramaturg Roman Kupisch. Bisher präsentierten die einzelnen Gruppen ihre Arbeiten stets zu unterschiedlichen Terminen und „waren dabei manchmal im allgemeinen Spielbetrieb wenig sichtbar.“ Ausnahme: Die MusicMärker, die alle zwei Jahre für volle Häuser sorgten, egal ob in der Kunstplatte, im Großen Haus oder im ehemaligen Uppstall-Kaufhaus. „Tatsächlich gehört die Musicalvorstellung der Amateure mittlerweile zu Stendal wie die Katharinenkirche“, sagen der theaterpädagogische Leiter Robert Grzywotz und Musikpädagoge Benjamin Ulrich.

Nach „Mayday“ vor zwei Jahren eröffneten nun die MusicMärker, die ChorMärker sowie eine neunköpfige Band der Musik- und Kunstschule am Freitagabend im ausverkauften großen Saal das Festival mit einem eher unbekannten Musical von Andrew Lloyd Webber: „The Beautiful Game“ aus dem Jahre 2001. Inmitten des Nordirlandkonflikts bereitet sich 1969 eine Fußballmannschaft darauf vor, die Meisterschaft zu gewinnen. Doch durch die politische Situation sind Konflikte vorprogrammiert. „Wir haben The Beautiful Game ausgesucht, da in wenigen Tagen die Fußball EM beginnt. Und das Stück ist in einer Zeit voller Kriege und Konflikte wie gerade jetzt auch besonders aktuell“, sagt Grzywotz. Ulrich ergänzt: „Wir haben die Musik den Strömungen der 1969er Jahre angepasst und dabei Rockelementen, aber auch irischer Folklore einen großen Raum gegeben.“ Mit dabei, ein eher unterbewertetes Instrument: die Blockflöte. „Das gibt der Musik noch einmal eine ganz eigene Note und einmalige Klangelemente.“

Die aufwendige Produktion, für die das Ensemble fast zwei Jahre und die Musiker ein Jahr probten, wird im Juni noch am 12., 21. und 22. Juni aufgeführt. Damit nicht genug: Es wird auch in die neue Spielzeit übernommen.

„Null Bock Alice" von den TeenMärkern.©Nilz Böhme, TdA

Das Wochenende bietet aber noch viel mehr Theater. Seien es die schnüffelnden Meisterdetektive, die MiniMärker, oder das eigens für die TeenMärker geschrieben Stück „Null Bock Alice“. Eine Adaption von Alice im Wunderland. Dazu sagt Patricia Hachtel, die mit der achtköpfigen Gruppe das Stück auf die Bühne bringt: „In den letzten Monaten hat sich aus der Gruppe ein harmonisches Team entwickelt, das sehr viel Eigenverantwortung übernahm, sodass ich mich aus vielem heraushalten konnte.“ Und sie beobachtete mit Freude und Begeisterung, „wie die jungen Leute sich der Herausforderung stellten, während des gesamten Stücks zusammen auf der Bühne zu stehen.“

Eine kleine Sensation ist, dass der bekannte deutsch-bosnische Schriftsteller Saša Stanišić seinen Jugendroman „Wolf“ den Jungmärkern zur freien Bearbeitung überlassen hat.

Jochen Gehle hat mit den BlitzMärkern einen berührenden Abend geschaffen, in dem „alte Säcke“, „planlose Luschen“ und „fragile Rotzbengel“ ihre nicht ganz ernsten Generationenreibereien austragen. Nicht zu vergessen, der Theaterworkshop mit Dramaturgin Sylvia Martin auf dem Theatervorplatz, der unter dem Motto „Spielen“ steht.

Alle Produktionen der Amateurgruppen können mit dem Theaterpass für 15 Euro besucht werden, wer nur einzelne Vorstellungen besuchen möchte, zahlt fünf Euro pro Vorstellung.

Und wer nicht ins Theater gehen möchte, hat an beiden Tagen die Möglichkeit, sich vor und in dem Haus bei Bratwurst und Getränken mit den Machern und Künstlern ins Gespräch über die „Bretter, die die Welt bedeuten“ schlauzumachen. „Wir sind davon überzeugt, dass dieses Festival hilft, die Verbindung zwischen Stadt, Publikum und Bühne zu intensivieren“, sagt Kupisch. Mehr Informationen über das Festival sind unter www.tda-stendal.de verfügbar.

2024-06-27T14:51:03+02:00

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