Demenztag für alle
Kooperation von Kunst und Medizin informiert über das schleichende Vergessen
Unter dem Motto »Perspektivwechsel Demenz« wird am Sonntag, 2.6.2024 ein kostenloser Informationstag zum Thema Demenz im Theater der Altmark stattfinden. Das AltersTraumaZentrum des Johanniter Krankenhauses Stendal und das Theater der Altmark haben dazu ein abwechslungsreiches Programm mit Vorträgen, Wissensständen Podiumsdiskussionen und dem Theaterstück »Oma Monika – was war?« organisiert.
Stendal – Einen völlig neuen Weg schlagen das Johanniter Krankenhaus und das Theater der Altmark am Sonntag (2.Juni) ein. Gemeinsam greifen sie das Tabuthema „Demenz“ auf. Unter dem Motto „Perspektivwechsel Demenz“ findet ein Informationstag zu dieser Vergessen-Krankheit, die längst nicht mehr nur alte Menschen betrifft, statt.
Auf die Idee kam die Unfall-Chirurgin Silke Naumann d’Alnoncourt als sie eine Vorstellung des Theaterstücks „Oma Monika – Was war?“ besuchte. „Ich dachte, endlich greift jemand das Thema Demenz auch künstlerisch auf“, sagt sie. Tatsächlich erzählt das Stück die Geschichte, vom Verlauf einer Demenz. Oma Monika (Katrin Steinke) kämpft verzweifelt mit aller Kraft gegen Vergesslichkeit und Verwirrung an. Bei seinen Besuchen erlebt ihr Enkel (Lukas Franke) die Veränderungen mit und möchte verstehen, was mit seiner Oma passiert. Die Sektionsleiterin für „Alterstraumatologie“ am Johanniter Krankenhaus nahm sofort mit dem Theater Kontakt auf und findet in Sylvia Martin eine ideale Partnerin. Die Dramaturgin des Stücks ist von der Idee begeistert und die Idee für einen gemeinsamen „Demenztag“ ist geboren.
„Wer unter Demenz leidet, betrachtet alles aus immer neuen Perspektiven. Darüber müssen wir uns bewusst sein“, erklärt die Ärztin. „Sich darauf einzulassen und entsprechend zu reagieren, ist wichtig.“
In der Klinik behandelt sie nicht nur die Folgen eines Sturzes – zum Beispiel ein gebrochenes Bein – sondern es wird auch nach der Ursache gesucht.
Naumann d’Alnoncourt weiß, dass ein Sturz oft ein Warnsignal für eine beginnende Demenz sein kann.
Rund 1,8 Millionen Menschen leiden an Demenz, bis 2050 werden es gut eine Million mehr sein. Dennoch ist in der Gesellschaft das Thema Demenz immer noch tabu.
Das will der gemeinsame Tag am Sonntag mit einem breiten Informationsangebot ändern. Dafür wurde die Veranstaltung in zwei Teile aufgesplittet: Von 9.30 bis 12 Uhr gibt es zahlreiche Vorträge, die tiefer gehen: das ist ein Angebot mehr für Fachpersonal, wie beispielsweise Ärzte oder Pfleger. „Aber Interessierte können auch am Vormittag dabei sein,“ sagt die Ärztin.
Demenz geht uns alle an - Jung und Alt
Katrin Steinke und Lutz Franke in „Oma Monika - was war?" am TdA.©T.Pfundtner
Dann, ab 13 Uhr öffnet sich das TdA für alle. Zahlreiche Infostände und vier Vorträge wie „Demenz – das Wichtigste dazu“, wurden dafür vorbereitet.
Um 15 Uhr beginnt dann das Theaterstück „Monika …“. Es dauert gut eine Stunde und lohnt sich sehr. Danach gibt es eine Podiumsdiskussion bis 18.30 Uhr über die Krankheit, die sich schleichend entwickelt.
Selbstverständlich sind alle Angebote kostenlos. Dennoch gibt es einen kleinen Wermutstropfen: Die begrenzten Plätze für das Theaterstück sind bereits vergeben. Doch auch ohne „Monika …“ lohnt es sich, am ersten Demenztag – der dieses Thema einer breiten Öffentlichkeit vorstellen möchte von Klinik und Theater – teilzunehmen.
Weitere Infos finden Sie unter https://www.tda-stendal.de/
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